
Präsident Donald Trump steht derzeit im Mittelpunkt einer kontroversen Diskussion, nachdem er bei einer privaten Veranstaltung für Investoren seines neu ins Leben gerufenen Memecoins TRUMP auftrat. Die Veranstaltung fand am Donnerstag im Trump National Golf Club in Virginia statt und versammelte 220 Investoren. Trump sprach hinter einem Rednerpult, das mit dem offiziellen Präsidentensiegel versehen war, was möglicherweise gegen Bundesrecht verstößt. Laut den Bestimmungen darf das Präsidentensiegel nicht verwendet werden, um den Eindruck zu erwecken, dass eine Angelegenheit von der Regierung genehmigt oder gefördert wird. Dafür drohen Geldstrafen oder sogar bis zu sechs Monate Gefängnis, wie Cointelegraph berichtet.
Der Auftritt Trumps erregte nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch Kritik. Der Präsident lobte die anwesenden Investoren und äußerte sich negativ zur Krypto-Politik der Biden-Regierung. In diesem Zusammenhang forderten 35 Abgeordnete des Repräsentantenhauses eine Untersuchung des Memecoin-Dinners durch das Justizministerium. Es soll geklärt werden, ob mögliche Verstöße gegen das Bundesgesetz bezüglich Bestechung oder der Klausel über Auslandsbezüge der US-Verfassung vorliegen, da die Mehrheit der Gäste möglicherweise ausländische Staatsangehörige waren. Der TRUMP-Memecoin könnte somit ausländischen Regierungen die Möglichkeit bieten, Einfluss auf den Präsidenten zu kaufen, ohne die eigene Identität offenbaren zu müssen. Dies verstößt gegen das US-Recht, das ausländischen Personen die finanzielle Unterstützung politischer Kampagnen untersagt.
Kritik und Rechtliche Bedenken
Die Nutzung des Präsidentensiegels sorgte nicht nur für rechtliche Bedenken, sondern auch für ethische Fragen. Jürgen Geuter, ein Kommentator, bezeichnete die Aktion als „extrem problematisch“ und verglich sie mit den Schwierigkeiten ehemals tätiger Staatsoberhäupter, die ihre Geschäfte trennen mussten, um Interessenskonflikte zu vermeiden. In Deutschland sind die Investitionsmöglichkeiten für Politiker stark reglementiert, was in deutlichem Kontrast zu den Handlungsweisen Trumps steht, so Geuter.
Die Meinungen über Trumps Krypto-Aktivitäten sind gespalten. Wirtschaftsinformatiker Vincent Schaaf äußerte sich kritisch dazu, dass Trump seine Amtsmacht für die Einführung einer neuen Kryptowährung nutzt. Dies könnte alte Betrugsmaschen wiederbeleben und zu neuen Scam-Vorfällen führen. Der Hype um Kryptowährungen, insbesondere um Memecoins, entstand in der Corona-Zeit, wobei Käufer oft über emotionale Symbole angesprochen werden, ohne dass ein echter wirtschaftlicher Erfolg dahintersteht.
Finanzielle Dimensionen
Der TRUMP-Memecoin ist bereits jetzt eine der wertvollsten Kryptowährungen weltweit geworden. Wie die New York Times berichtet, erreichte der Coin innerhalb von zwei Tagen einen Höchststand von 74,34 US-Dollar, fiel jedoch bis zum 22. Mai auf 14,44 US-Dollar. Bis Samstag erzielte das Trump-Team bereits 58 Millionen US-Dollar an Gebühren aus Verkäufen des TRUMP-Memecoins. Dies könnte zu milliardenschweren Gewinnen für die Trump-Familie führen. Justin Sun, der Gründer von Tron, investierte über 40 Millionen US-Dollar in den TRUMP-Token und hat enge Verbindungen zu einem mit Trump verbundenen Krypto-Unternehmen, das aktuell von Aufsichtsbehörden geprüft wird, berichtet WDR.
Auf der Homepage des Trump Coins wird erklärt, dass der Memecoin als Zeichen der ideellen Unterstützung gedacht sei, nicht als Investitionsobjekt. Dennoch ist die realwirtschaftliche Tragweite bei solchen Krypto-Projekten oft ungewiss und mit hohen Risiken verbunden. Angesichts der Volatilität von Memecoins sollten potenzielle Investoren sich dieser Gefahr bewusst sein, da sie schnell viel Geld verlieren können.