
US-Präsident Donald Trump plant, ab dem 1. August 30 Prozent Zölle auf Importe aus der Europäischen Union zu verhängen. Diese Ankündigung wurde sowohl über Trumps Plattform Truth Social als auch in einem Brief an die EU bekanntgegeben. Ein ähnlicher Zollsatz soll ebenfalls für Mexiko gelten. Bereits im April 2023 präsentierte Trump im Rosengarten des Weißen Hauses Zölle auf Waren aus nahezu allen Ländern, wobei ursprünglich ein Satz von 20 Prozent für die EU angedacht war. Diese Entwicklungen versetzten Europa in Panik und führten zu einem Rückgang der Börsenkurse weltweit.
Eine Woche nach der ersten Ankündigung hatte Trump eine 90-tägige Zollpause in Aussicht gestellt, um mit seinen Handelspartnern Vereinbarungen zu treffen. Die Frist für diese Verhandlungen wurde nun auf den 1. August verlängert. Während dieser Zeit drohte Trump der EU sogar mit Zöllen von bis zu 50 Prozent. Aktuell liegt der Basiszoll für fast alle Importe in die USA bei zehn Prozent, zusätzlich zu Sonderzöllen auf bestimmte Produkte wie Stahl, Aluminium und Autos. Ziel dieser Zollpolitik ist es, die Produktion in den USA zu steigern und die Einnahmen im Staatshaushalt zu erhöhen, wobei Trump selbst betont, dass die neuen Zölle Turbulenzen an den Börsen auslösen könnten, obwohl diese Unsicherheit bereits in den Preisanpassungen vieler Händler berücksichtigt wird.
Einigung ungewiss
Trotz der scharfen Rhetorik deutet Trump mögliche Einigungen im Handelskonflikt mit der EU an, schließt jedoch Strafzölle nicht aus. In einem Telefonat mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bezeichnete er die laufenden Verhandlungen als „sehr nett“. Er plant, in zwei Tagen einen weiteren Brief an die EU zu senden, der seiner Auffassung nach einen Deal signalisieren soll. Trump kritisiert die EU für frühere Handelspraktiken und verweist auf Milliardenstrafen für Unternehmen wie Google und Apple.
Am Montag informierte Trump 14 Länder über massive Zollaufschläge zwischen 25 und 40 Prozent, die ebenfalls am 1. August 2025 in Kraft treten sollen. Er machte deutlich, dass alle Gelder ab diesem Datum fällig sind, ohne dass es zu Verlängerungen kommt. Die EU-Kommission und einzelne Mitgliedsländer äußern jedoch Zuversicht auf eine schnelle Einigung. Bernd Lange, Vorsitzender des Handelsausschusses im Europäischen Parlament, berichtete von fortlaufenden Verhandlungen über einen etwa dreiseitigen Text.
Spezielle Extrazölle geplant
Zusätzlich plant Trump spezielle Extrazölle auf bestimmte Branchenimporte. So sollen Kupfereinfuhren mit bis zu 50 Prozent und Arzneimittel sogar mit bis zu 200 Prozent belegt werden. Für Pharmafirmen ist eine Übergangsfrist von bis zu 18 Monaten vorgesehen, um die Produktion in die USA zu verlagern. Bereits jetzt wurden hohe Extrazölle auf Autos, Autoteile, Stahl und Aluminium eingeführt, was signifikante Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft hat. Im Mai sanken die Exporte in die USA um 7,7 Prozent auf 12,1 Milliarden Euro. Dirk Jandura, Präsident des Exportverbands BGA, beschreibt die Situation im Außenhandel als dramatisch und besorgniserregend.
Die Industrie sieht sich somit massiven Herausforderungen gegenüber, während die Unsicherheit um die Zollerhöhungen die Märkte belastet. Trumps Ankündigungen und deren mögliche Auswirkungen sorgen für gespannten Austausch zwischen den USA und der EU – eine Situation, die weiterhin viele Fragen aufwirft.
Die Entwicklungen der bevorstehenden Zölle und deren Auswirkungen auf den internationalen Handel sind sowohl von Experten als auch von Politikern aufmerksam zu verfolgen, da sie die globalen Handelsbeziehungen erheblich beeinflussen könnten. Für weitere Informationen und Details zu den aktuellen Entwicklungen verweisen wir auf die Analysen von Süddeutsche und ZDF.