
US-Präsident Donald Trump hat am 10. Juli 2025 einen erheblichen Schritt zur Verteuerung brasilianischer Waren angekündigt, indem er einen 50-Prozent-Zoll auf Importe aus Brasilien einführt. Diese Maßnahme wird ab dem 1. August in Kraft treten und ist Teil einer breiteren Strategie, die sich gegen die von ihm als „unfair“ wahrgenommenen Handelspraktiken Brasiliens richtet. In einem formellen Schreiben an den brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva kritisierte Trump die Handhabung des brasilianischen Obersten Gerichtshofs im Fall des ehemaligen Präsidenten Jair Bolsonaro, der wegen Anstiftung zu einem antidemokratischen Putschversuch vor Gericht steht. Die Spannungen zwischen den USA und Brasilien nehmen aufgrund von Trumps Unterstützung für Bolsonaro und seiner Kritik am BRICS-Gipfel zu.
Trump warnte zudem, dass Länder, die sich mit „anti-amerikanischen“ BRICS-Politiken zusammenschließen, mit einem zusätzlichen 10-Prozent-Zoll rechnen müssen. Diese Ankündigung kommt in einer Zeit erhöhter Marktsensibilität, da die Veröffentlichung der FOMC-Protokolle gezeigt hat, dass viele Federal Reserve-Beamte Zinssenkungen für das Jahr 2025 unterstützen. Einige könnten bereits ab dem 30. Juli für eine Lockerung offen sein.
Marktreaktionen
Die Reaktionen auf die Zollankündigung ließen nicht lange auf sich warten. Der Bitcoin-Kurs, der zuvor bei 112.000 USD lag, fiel um etwa 1.200 USD auf rund 110.800 USD. Der Krypto-Markt zeigt erste Anzeichen von Vorsicht, während globale Handelskonflikte erneut aufflammen.
EU und Handelsgespräche
Von der Leyen erklärte, dass die EU standhaft bleiben werde und sich auf alle möglichen Szenarien vorbereitet. Trump selbst äußerte, man sei wahrscheinlich nur zwei Tage von einer Einigung entfernt und lobte die Behandlung, die er von von der Leyen und der EU erfahren hat. Dabei gibt es bereits Gespräche mit US-Handelsminister Howard Lutnick und EU-Handelskommissar Maros Sefcovic. Ein mögliches Abkommen könnte die Aufrechterhaltung eines neuen Basiszolls durch die USA umfassen, mit speziellen Regelungen für bestimmte Branchen wie die Autoindustrie, Pharma, Chemie, sowie Stahl- und Aluminiumindustrie.
Trump hat bereits hohe Extrazölle auf Autos (25%) und Stahl- und Aluminiumprodukte (50%) eingeführt. Das Ziel seiner Zollpolitik ist es, Handelsungleichgewichte zu korrigieren und die Produktion in den USA zu steigern. Die Entwicklungen in den kommenden Tagen werden entscheidend sein für die Handelsbeziehungen zwischen den USA, Brasilien und der EU.