
Der US-Präsident Donald Trump hat heute einen drastischen Schritt in den Handelsbeziehungen zu Kanada unternommen: Er verhängte Zölle von 35 Prozent auf kanadische Produkte. Diese Maßnahme wurde über seine Plattform Truth Social bekanntgegeben und ist Teil seiner Bemühungen, den Zustrom von Fentanyl in die USA zu bekämpfen, für den er Kanada sowie China verantwortlich macht. Fentanyl, eine synthetische Droge, hat sich in den USA zu einem erheblichen Drogenproblem entwickelt und ist für die Überdosis-Ära in dem Land mitverantwortlich.
Trump hat die Entscheidung, Zölle zu erheben, auch im Kontext seiner gescheiterten Handelsgespräche mit Kanada gesehen, die aufgrund einer geplanten Digitalsteuer Kanadas auf amerikanische Unternehmen abgebrochen wurden. Die USA sind Kanadas wichtigster Handelspartner, was die Auswirkungen von Trumps Zöllen verstärken könnte.
Die Rolle Chinas in der Fentanyl-Krise
Zusätzlich zu den Maßnahmen gegen Kanada hat Trump auch China ins Visier genommen. Er droht dem Land mit Strafzöllen von 10 Prozent, da China seit 2014 große Mengen Fentanyl in die USA liefert. In den letzten Jahren entschärfte China unter Druck der USA die Kontrolle über die Fentanyl-Produktion, was jedoch nicht verhindern konnte, dass der Schmuggel der Vorläuferchemikalien für Fentanyl weiterhin floriert. Diese Stoffe sind günstig und leicht transportierbar, wodurch sie in die USA gelangen.
Trump wird von seinem Handelsberater Peter Navarro unterstützt, der darauf hinweist, dass täglich etwa 300 Amerikaner an Fentanyl-Überdosen sterben. Dies verdeutlicht die Dringlichkeit des Problems. Die Fentanyl-Krise bleibt eines der zentralen Anliegen der US-Politik, wobei geschätzte fünf Millionen Amerikaner als abhängig gelten und Zehntausende Jahre für die Droge zahlen müssen.
Aktuelle Zollsätze und internationale Handelskomplikationen
Die Zölle auf Kanada sind Teil eines größeren Bildes von Trumps internationalen Handelskonflikten. Aktuelle Zollsätze für verschiedene Länder verdeutlichen die Spannungen im globalen Handel. Zum 1. August gelten folgende Zollsätze:
Land | Zollsatz (%) |
---|---|
Japan | 25 |
Südkorea | 25 |
Kanada | 35 |
Brasilien | 50 |
Die derzeitige Regierung unter Joe Biden hat die von Trump auferlegten Zölle auf China nicht aufgehoben, was zu anhaltenden Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt führt. Nach dem Besuch von Nancy Pelosi in Taiwan wurde die Zusammenarbeit zwischen den USA und China bezüglich Drogenfragen eingestellt, allerdings kam es Ende 2023 zu einem Treffen zwischen Biden und Xi Jinping, das eine Wiederaufnahme der Kooperation zur Folge hatte.
Diese Entwicklungen tragen zur Unsicherheit im internationalen Handel bei und zeigen, wie eng wirtschaftliche Entscheidungen mit der Drogenkrise in den USA verwoben sind. Das gesamte Szenario verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die US-Regierung steht, während sie versucht, die nationalen Sicherheitsinteressen zu wahren und gleichzeitig wirtschaftliche Relationen zu pflegen.