
In der aktuellen politischen Landschaft zeichnet sich ein besorgniserregender Trend ab: Der Rückzug aus den ESG-Zielen (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) nimmt weltweit zu, beeinflusst durch die Rhetorik von Donald Trump. Ein Bericht von fr.de verdeutlicht, dass Trumps „Drill, baby, drill!“-Politik dazu führt, dass viele Unternehmen ihre Klima- und Diversitätsziele entweder ganz hinterfragen oder sogar aus wichtigen Klimaabkommen austreten.
Dieser Trend zeigt sich auch in den Handlungen bedeutender Finanzinstitute. So erhöhen große Banken, darunter auch deutsche Institute, verstärkt ihre Finanzierungen für fossile Brennstoffe. Der Rückzug von Nachhaltigkeitszielen könnte nicht nur kurzfristige Auswirkungen haben, sondern ist auch mit langfristigen, rechtlichen Risiken verbunden, denen sich insbesondere Banken und investierende Firmen gegenübersehen, die sich auf nachhaltige Investitionen konzentrieren.
Finanzierungsanstieg für fossile Brennstoffe
Der Bericht zeigt, dass die Deutsche Bank ihre Finanzierung für fossile Geschäfte von 9,7 Milliarden Dollar im Jahr 2022 auf 14,3 Milliarden Dollar im Jahr 2023 steigert. Auch die Commerzbank hat die Finanzierung für fossile Projekte von 2,6 Milliarden Dollar im Jahr 2022 auf 4,5 Milliarden Dollar im Jahr 2023 erhöht. Dies steht im Kontext eines besorgniserregenden Anstiegs der Finanzierungen für fossile Brennstoffe um ganze 162 Milliarden Dollar von 2023 bis 2024 laut dem Bericht „Banking on Climate Chaos“. US-Banken allein vergaben 289 Milliarden Dollar an fossile Industrien, was ein Drittel der globalen Finanzierungen entspricht.
Diese Veränderungen haben dazu geführt, dass immer mehr Banken, insbesondere in West Virginia und Oklahoma, ESG-orientierte Banken von öffentlichen Ausschreibungen ausschließen. In Deutschland verabschieden sich Unternehmen wie Allianz und Munich Re ebenfalls von wichtigen Klimainitiativen. Die Reduzierung der Gleichstellungsziele bei SAP ist ein weiteres Beispiel für den Widerstand gegen ESG-Prinzipien.
Appell zur Regulierung
Die gegenwärtige Situation ruft nach einer stärkeren Regulierung und Aufsicht durch staatliche Stellen, um den Rückzug von Nachhaltigkeitszielen zu verhindern. Verbraucher werden aufgefordert, bei der Wahl ihrer Banken mehr auf Nachhaltigkeitskriterien zu achten, um dieses besorgniserregende Muster aufzubrechen. Angesichts dieser Entwicklungen ist es entscheidend, dass Europa nun die Führung in den Bereichen nachhaltige Investitionen und Klimaschutz übernimmt, um dem rückläufigen Trend entgegenzuwirken. Ein Artikel von Financial Mirror hebt hervor, dass Europa gefordert ist, die Initiative zu ergreifen und neue Standards für grüne Investitionen zu setzen.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die politische sowie wirtschaftliche Landschaft unter dem Einfluss dieser Entwicklungen weiter verändern wird. Experten sind sich jedoch einig, dass ohne ein Umdenken in der Finanzbranche und bei den politischen Entscheidungsträgern die Nachhaltigkeitsziele ernsthaft in Gefahr sind.