
US-Präsident Donald Trump hat ein neues Handelsabkommen mit Japan angekündigt, das er als „das größte aller Zeiten“ bezeichnet. In einer Mitteilung auf Truth Social erklärte Trump, dass ein „riesiger Deal“ mit Japan abgeschlossen wurde, der mit einem „reziproken“ Zoll von 15 % auf japanische Exporte in die USA versehen ist. Dieses Abkommen soll Japan dazu bewegen, 550 Milliarden US-Dollar in die Vereinigten Staaten zu investieren, wobei die genauen Details zu den Investitionen und der Gewinnverteilung bislang unklar sind. Trump behauptet, dass die USA „90 % der Gewinne“ aus diesem Abkommen erhalten würden.
Trump äußerte zudem, dass das Abkommen „Hunderttausende Jobs schaffen“ werde und Japan sein Land für US-Waren öffnen wird, darunter Autos, Lastwagen, Reis und Agrarprodukte. Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba bestätigte, dass Verhandlungen stattgefunden haben, äußerte jedoch Zurückhaltung und kündigte an, die Details sorgfältig zu prüfen. Ishiba signalisiert seine Bereitschaft für weitere Gespräche, ob telefonisch oder persönlich.
Zusätzlicher Kontext und Handelsspannungen
Dieses Abkommen ist nicht das erste Handelsabkommen, das Trump an diesem Tag ankündigte. Es ist die dritte Handelsankündigung nach ähnlichen Vereinbarungen mit den Philippinen und Indonesien. Die Verhandlungen sind vor dem Hintergrund wachsender Spannungen im Handel zu verstehen, insbesondere nachdem Trump mit einem 25 % Zoll auf Importe aus Japan gedroht hat, der ab dem 1. August gelten könnte. Seit April sind bereits pauschale Zölle von 10 % auf Importe aus Japan aktiv.
Die Streitpunkte zwischen den USA und Japan sind vor allem die US-Reisexporte und der Zugang von US-Autos zum japanischen Markt. Im Jahr 2024 importierte Japan Reis im Wert von 298 Millionen Dollar aus den USA, doch der Zugang wird durch ein „hochreguliertes und intransparentes Import- und Vertriebssystem“ erschwert. Zudem wurden im letzten Jahr nur rund 16.700 US-Fahrzeuge in Japan verkauft, was einem geringen Marktanteil entspricht.
Handelsbeziehungen und wirtschaftliche Auswirkungen
Japan ist der fünftgrößte Handelspartner der USA mit einem Exportvolumen von 148 Milliarden Dollar im Jahr 2024. Zu den wichtigen Exportgütern aus Japan zählen Autos, Maschinen und Fahrzeugteile, während die Importe aus den USA Öl, Pharmazeutika und Luft- und Raumfahrttechnik im Wert von 80 Milliarden Dollar umfassen. Außerdem ist Japan der größte ausländische Gläubiger der USA, mit US-Staatsanleihen im Wert von 1,1 Billionen Dollar.
Obwohl das Abkommen möglicherweise innenpolitisch vorteilhaft für Trump ist, bleiben zahlreiche Fragen offen. Japan hat ein großes Interesse daran, höhere Strafzölle zu vermeiden, während es gleichzeitig eine Balance zwischen den USA und China wahren muss. Experten weisen darauf hin, dass das Abkommen eventuell Vorteile für japanische Verbraucher bietet, jedoch wenig Chancen für US-Autohersteller eröffnet.
Für weitere Informationen finden Sie die Berichte auf DieBewertung und Spiegel.