
Die geopolitischen Spannungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg könnten durch die jüngsten Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump weiter verschärft werden. Laut fr.de verhängt die EU neue Sanktionen gegen Russland aufgrund der anhaltenden Aggression in der Region. Diese Sanktionen zielen darauf ab, den wirtschaftlichen Druck auf Moskau aufrechtzuerhalten, während Trump, nach einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin, angekündigt hat, von neuen US-Sanktionen abzusehen. Dies führt zu Verwirrung unter den Verbündeten, da viele sich um die Einigkeit der westlichen Staaten in Bezug auf Russland sorgen.
Die aktuellen Statistiken zeigen, dass die USA im Jahr 2021 nur 3,6% der russischen Exporte und 5,9% der Importe aus Russland ausmachten. Die EU hingegen war traditionell Russlands wichtigster Handelspartner mit einem Exportanteil von 40%. Die wirtschaftlichen Sanktionen der EU haben in der Vergangenheit größere Auswirkungen auf Russland gehabt, da viele russische Unternehmen von westlicher Technologie abhängig sind. In der Luftfahrtbranche Russlands sind beispielsweise Ersatzteile rar geworden, was zu umfangreichen Stillständen bei Airlines führt.
Konsequenzen der Sanktionen
Der Kreml hat seit Beginn der Sanktionen massive Einnahmeverluste erlitten. Ein prominentes Beispiel ist Gazprom, das gezwungen war, Massenentlassungen vorzunehmen. Die USA hingegen setzen weiterhin auf Waffenlieferungen und militärische Unterstützung für die Ukraine, während die bestehenden Sanktionen, inklusive des Ausschlusses Russlands vom SWIFT-System, in Kraft bleiben.
Die G7-Staaten diskutieren zudem über Anpassungen des Öl-Preisdeckels, der derzeit bei 60 US-Dollar pro Barrel liegt. Insbesondere die EU plant, den Preisdeckel auf 50 US-Dollar zu senken, um Russlands Einnahmen weiter zu reduzieren. Sekundärsanktionen könnten auch Länder wie China und Indien betreffen, die russisches Öl über den festgelegten Preisdeckel hinaus kaufen.
Die Unsicherheit bleibt groß
Die künftige Vorgehensweise Trumps bleibt unklar. Während er über eine Verschärfung der Sanktionen nachdenkt, um Putin zur Beendigung des Ukraine-Kriegs zu bewegen, zeigt sich auch der Senator Lindsey Graham aktiv. Er führt einen parteiübergreifenden Gesetzesentwurf an, der Sekundärzölle auf Länder erheben würde, die russische Energieprodukte importieren. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf Handelspartner wie Indien und China haben, welche bereits verunsichert sind und ihre Importe entsprechend angepasst haben.
Trump äußerte zudem Bedenken über die anhaltenden Angriffe auf zivile Gebiete in der Ukraine, während er von der Ukraine Zugeständnisse fordert. Präsident Selenskyj lehnt jedoch eine Aufgabe von Gebieten ab, die Russland bereits 2014 annektiert hat. In diesem komplexen geopolitischen Umfeld bleibt die weitere Entwicklung und die Wirkungen der Sanktionen abzuwarten. Merkur.de berichtet, dass Russlands Wirtschaft, insbesondere im Energiesektor, besonders verwundbar ist, da die Einnahmen aus Öl- und Gasverkäufen eine wesentliche Finanzierungsquelle für den Ukraine-Krieg darstellen.