
US-Präsident Donald Trump hat sich heute mit Notenbankchef Jerome Powell getroffen. Dies war das erste Treffen in seiner zweiten Amtszeit. Trump äußerte dabei scharfe Kritik an Powell und warf ihm vor, einen Fehler zu machen, indem er die Zinssätze nicht senkt. Der US-Präsident argumentierte, dass die hohen Leitzinsen einen wirtschaftlichen Nachteil für die USA im Vergleich zu Ländern wie China mit sich bringen würden. Powell verteidigte die Unabhängigkeit der Federal Reserve (Fed) und betonte, dass die Einschätzungen der Zentralbank ausschließlich auf wirtschaftlichen Informationen und deren Auswirkungen basieren.
Seit Trumps Amtsantritt vor vier Monaten fordert er eine Senkung der Leitzinsen, um Banken einen günstigeren Zugang zu Geld zu ermöglichen und Investitionen anzukurbeln. Während des Treffens bezeichnete Trump Powell sogar als „großen Loser“ und drohte ihm mit einer Entlassung. Zum Hintergrund: Bei der letzten Sitzung der Fed Anfang Mai blieb der Leitzins in der Spanne von 4,25 bis 4,5 Prozent. Diese Entscheidung wurde mit den Inflationsrisiken und der wirtschaftlichen Unsicherheit, die durch Trumps Zollpolitik hervorgerufen werden, begründet.
Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten
Die US-Notenbank sieht sich bei ihren zukünftigen Zinsentscheidungen Herausforderungen gegenüber. Eine Umfrage unter Ökonomen der Financial Times und der Universität Chicago Booth zeigt, dass eine zurückhaltendere Zinssenkung als wahrscheinlich angesehen wird. Grund dafür sind Bedenken, dass die Politik der Trump-Administration, besonders die Einführung umfassender Zölle, die Inflation anheizen könnte. Ökonomen haben ihre Prognosen für den Leitzins im kommenden Jahr angehoben, und bis Ende 2025 wird ein Zins von 3,5 Prozent oder darüber erwartet.
Ein möglicher Abschlag um einen Viertel-Prozent-Punkt könnte den Leitzins zwar auf 4,25 bis 4,5 Prozent senken, doch bleibt das Risiko von steigenden Inflationsdrucke bestehen. Jonathan Wright, ein ehemaliger Fed-Ökonom, warnt, dass die Fed vor großen Herausforderungen steht, um das Inflationsziel zu erreichen. Zudem sieht Tara Sinclair von der George Washington University die Möglichkeit einer längeren Pause nach einer Zinssenkung im Dezember, was die Unsicherheiten in der Geldpolitik verstärken könnte.
Konflikte mit der neuen Regierung
Die Fed muss sich auch auf mögliche Konflikte mit der Trump-Administration einstellen, falls hohe Zinssätze zur Inflationskontrolle erforderlich sind. Die wirtschaftlichen Pläne von Trump, die eine Ausweitung der Zölle beinhalten, stellen für viele Ökonomen ein Risiko für das Wachstum und einen Anstieg des Inflationsdrucks dar. Während für das kommende Jahr von keiner Rezession ausgegangen wird, sind die Langzeitfolgen von Trumps wirtschaftlicher Politik, insbesondere die möglichen negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft, ein zentrales Thema der Diskussionen unter Fachleuten.
Wie Austan Goolsbee von der Fed anmerkte, könnte ein Zinsschnitt geprüft werden, wenn Trump die Zölle dauerhaft senkt. In der Zwischenzeit hat ein US-Gericht kürzlich die meisten der von Trump eingeführten Zölle blockiert, was Leavitt als „offenkundig falsch“ bezeichnete. Die Regierung setzt auf einen Sieg in der nächsten Instanz, während die Fed ihre Strategie zur Zinspolitik überdenken muss.
Die aktuelle Situation ist gekennzeichnet durch eine erhöhte Sensibilität der Fed in Bezug auf Inflationsfragen, die durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemien verstärkt wurden, wie es Experten betonen.
Für mehr Informationen über die aktuelle Zinspolitik und die dazugehörigen wirtschaftlichen Herausforderungen können Sie die Artikel von Yahoo Nachrichten hier und Investment Week hier lesen.