
Der wirtschaftliche Druck in den USA nimmt zu, während Präsident Donald Trump umfassende Steuersenkungen plant. Nach Angaben von Focus alarmieren diese Pläne die Märkte, während die Zinsen für 30-jährige US-Staatsanleihen auf 5,1 Prozent ansteigen und damit nahe einem 20-Jahres-Hoch liegen. Inmitten der Verhandlungen zwischen der Trump-Regierung und republikanischen Abgeordneten über diese Steuerreform wächst die Befürchtung eines drastischen Anstiegs des bereits hohen Haushaltsdefizits.
Der Widerstand gegen Trumps Steuerpläne, die vorwiegend auch wohlhabenden Bürgern zugutekommen könnten, nimmt zu, selbst unter konservativen Republikanern. Kritiker warnen vor den finanziellen Risiken, die mit der Umsetzung dieser Reform verbunden sind. Zudem gibt es eine geringe Nachfrage bei der jüngsten Auktion von 20-jährigen Staatsanleihen, was die Nervosität der Märkte unterstreicht.
Steigende Staatsverschuldung und Besorgnis um die Wirtschaft
Entsprechend den aktuellen Daten belaufen sich die US-Staatschulden auf beeindruckende 36,2 Billionen Dollar, was etwa 125 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Seit Trumps Amtsantritt hat sich die Staatsverschuldung von unter 14 Billionen Dollar Ende 2016 auf fast 30 Billionen Dollar erhöht. Analysten von ZDF warnen, dass das Vertrauen in die amerikanische Wirtschaft schwindet und die Märkte unruhig reagieren. Anleger fürchten ein wachsendes Haushaltsloch in Folge der neuen Steuerreformen.
Besonders kritisch äußert sich die Ratingagentur Moody’s, die den USA die Bestnote Triple-A entzogen und eine weitere Verschlechterung der Kreditwürdigkeit erwartet. Die Zinslast des Staates wird für das Jahr 2024 auf 880 Milliarden Dollar geschätzt, was mehr als dem gesamten Verteidigungshaushalt entspricht. In diesem Kontext diskutieren die Republikaner über neue Vorschläge, um die Märkte zu stabilisieren.
Soziale Auswirkungen und zukünftige Herausforderungen
Trump bezeichnet seine Steuerreform als „Big Beautiful Bill“, die nicht nur dauerhafte Steuersenkungen für Reiche vorsieht, sondern auch eine Senkung sozialer Abgaben. Während Geringverdiener nur marginal profitieren, könnte es für die ärmsten Haushalte zu einer stärkeren Belastung kommen, da Kürzungen bei Sozialprogrammen wie Medicaid und staatlicher Lebensmittelhilfe geplant sind. Schätzungen zufolge könnten diese Veränderungen mehr als 70 Millionen US-Bürger betreffen, die auf solche Leistungen angewiesen sind.
In Anbetracht all dieser Entwicklungen bleibt abzuwarten, wie sich die Pläne Trumps und die damit verbundenen ökonomischen Herausforderungen auf die zukünftige Stabilität der amerikanischen Wirtschaft auswirken werden. Die Vorschläge stehen nun im Senat zur Diskussion, wo die Republikaner eine knappe Mehrheit haben. Die nächsten Wochen dürften entscheidend sein für den weiteren Kurs der amerikanischen Finanzpolitik.