
Präsident Donald Trumps umstrittene Wirtschaftspolitik, insbesondere seine Zölle, bringt die US-Wirtschaft zunehmend unter Druck. Unternehmen klagen über steigende Kosten, Lieferengpässe und eine sinkende Nachfrage. Ein Elektronikhersteller beschreibt die aktuelle Situation sogar als „geschäftlichen Wahnsinn“. Zu den unvorhersehbaren Zollentscheidungen, die Trump gegen asiatische und europäische Importe getroffen hat, gehören die Verdopplung der Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte auf 50 %, was sich spürbar auf die Bauwirtschaft und Haushaltswarenpreise auswirkt diebewertung.de.
Das Beige Book der US-Notenbank, welches die wirtschaftlichen Bedingungen schildert, erwähnt Zölle 80-mal und Unsicherheit 76-mal, was die besorgniserregende Lage widerspiegelt. Besonders betroffen sind Hersteller, die die gestiegenen Kosten direkt an die Kunden weitergeben müssen. Ein Chemikalienhersteller hat dies als eine Art Steuer beschrieben, die ebenfalls angeführt werden kann. Zudem berichten Baumaschinenhändler, dass sie Produkte ohne Zölle teurer verkaufen müssen, um ihre Margen abzusichern.
Ungewisse Zukunft für die US-Wirtschaft
Die wirtschaftliche Situation könnte sich dramatisch verschlechtern. Experten, darunter Analytiker von JP Morgan, rechnen mit einer 60-prozentigen Wahrscheinlichkeit für eine Rezession im Jahr 2025. Trumps Zollpolitik wird als besonders schädlich für die US-Industrie angesehen. Laura von Daniels, Handelsexpertin, betont, dass Trumps Ziel, die US-Industrie zu stärken, in weite Ferne gerückt ist. Adam Tooze, ein britischer Wirtschaftshistoriker, kritisiert die schädlichen Auswirkungen von Trumps Politik auf die eigene Wirtschaft zdf.de.
Die Unsicherheit hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Viele Firmen haben bereits begonnen, Einstellungen zu pausieren, und in Virginia hat ein Unternehmen angekündigt, 20 % seiner Belegschaft abzubauen. Im Frühjahr war es noch zu einem Kaufrausch gekommen, insbesondere bei Autohäusern. Der Aufschwung, der im März mit einem Anstieg der Einzelhandelsumsätze um 1,7 % einherging, hat sich jedoch im April stark abgekühlt.
Reaktionen und internationale Auswirkungen
Die wirtschaftlichen Probleme in den USA könnten auch andere Länder betreffen. Trumps Zölle treffen besonders arme Länder wie Lesotho, deren Textilindustrie leidet. Europa hingegen wird zunehmend als stabiler Markt angesehen, was dazu geführt hat, dass die EU-Kommission aktiv versucht, US-Forscher und Unternehmen zu gewinnen. Die Financial Times hat jüngst in einem Artikel Amerikaner ermutigt, nach Europa zu ziehen, was die Konkurrenz für die US-Wirtschaft verstärken könnte.
Es gibt sogar Spekulationen über einen Plan namens „Mar-a-Lago-Accord“, der von Trumps Wirtschaftsberater Stephen Miran veröffentlicht wurde. Dieser Plan beinhaltet die Abgrenzung der US-Wirtschaft, die Abwertung des Dollars und die Emission neuer Staatsanleihen mit null Prozent Zinsen über eine Laufzeit von 100 Jahren. Die Bedingungen werden als ungewöhnlich eingestuft und könnten als Erpressung gegenüber internationalen Partnern interpretiert werden. Wo diese Reise enden wird, bleibt ungewiss, und in Trumps eigenen Reihen wachsen zunehmend Zweifel an seiner Wirtschaftspolitik.