
US-Präsident Donald Trump sorgt erneut für Unsicherheit an den Märkten. Am 1. Juni droht er mit Strafzöllen von 50 % auf Importe aus der EU. Dies führt dazu, dass der DAX unter die 24.000-Punkte-Marke fällt und zum Zeitpunkt der Berichterstattung bei 23.600 Punkten notiert – ein Rückgang von 1,7 %. Alexander Krüger, Chefvolkswirt bei Hauck Aufhäuser Lampe, hat die Rückkehr der Zollsorgen als einen Faktor für diesen Rückgang identifiziert. Unklar bleibt, ob Trump tatsächlich zu den angekündigten Zöllen greifen wird; in der Vergangenheit hatte er oft mit solchen Maßnahmen gedroht, um dann doch zurückzurudern, wie Tagesschau berichtet.
Auf den US-Märkten setzten sich die negativen Auswirkungen fort. Die Indizes eröffneten mit Verlusten: der Dow Jones fiel um 0,9 %, der Nasdaq 100 um 1,1 % und der S&P 500 um 1 %. Besorgniserregend ist auch die steigende US-Staatsverschuldung, die durch ein neues Steuerpaket um weitere 3,8 Billionen Dollar ansteigen könnte. Dies könnte dazu führen, dass Investoren verstärkt US-Staatsanleihen abstoßen, was wiederum die amerikanischen Finanzen belastet. Die Renditen für 30-jährige US-Staatsanleihen liegen jetzt bei 5,03 %, während zehnjährige Papiere bei 4,53 % stehen.
Die Reaktionen auf Trumps Ankündigungen
Im Vorfeld der Zollerhöhungen hat Trump bekanntgegeben, eine 90-tägige Zollpause für bestimmte Importe einzuführen. Dies gilt jedoch nicht für China, wo die Zölle auf 125 % angehoben wurden. Nach der Ankündigung der Zollpause reagierten die Börsen mit einem Anstieg; der DAX stieg um über 8 % auf 21.207,76 Punkte, was den größten Tagesgewinn seit 2020 darstellt. Auch die US-Indizes erfuhren eine Erholung, mit einem Plus von 7,87 % für den Dow Jones und 9,52 % für den S&P 500. Marktbeobachter glauben, dass die Zollpause aufgrund von Börsenturbulenzen eingeleitet wurde, um den Finanzmarkt zu stabilisieren. ZDF berichtete, dass Trump die Entscheidung mit der Unruhe und Angst in der Bevölkerung begründet.
Die Reaktionen der Unternehmen sind ebenfalls vielschichtig. Während Volvo Cars plant, die Zollkosten an die US-Kunden weiterzugeben, was zu höheren Preisen führen könnte, hat Apple gedroht, mit 25 % Zöllen belegt zu werden, falls iPhones nicht in den USA produziert werden. Zudem ist Bayer als größter DAX-Gewinner hervorgegangen und erhält Unterstützung für die Eylea-Behandlung. In einem weiteren positiven Licht zeigt sich die Telekom, die sich die Übertragungsrechte für die Fußball-WM 2026 gesichert hat.
Marktentwicklungen und Ausblicke
Gold notiert aufgrund der unsicheren Marktentwicklung mit einem Anstieg von 1,5 % und erreicht 3.344 Dollar je Feinunze. Rohölpreise für Brent sinken leicht um 0,5 % auf 64,12 Dollar je Barrel. Während der Bitcoin-Kurs stark gefallen ist, liegt er nun knapp unter 108.000 Dollar, nachdem zuvor ein Höchststand von 112.000 Dollar erreicht wurde. Die BIP-Daten Deutschlands zeigen hingegen ein Wachstum von 0,4 % im ersten Quartal, das besser ausfällt als zuvor gemeldete 0,2 %.
In dieser unruhigen Marktlage bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob Trumps Drohungen mit Zöllen tatsächlich umgesetzt werden. Die Unsicherheit an den Märkten könnte langfristige Auswirkungen auf die wirtschaftliche Stabilität sowohl in den USA als auch in der EU haben.