
Im Zuge der Zoll- und Handelspolitik von Donald Trump erleben Unternehmen in den USA und weltweit eine Phase der erheblichen Unsicherheit. Laut Süddeutscher Zeitung sind nicht nur ausländische Konzerne betroffen, sondern auch amerikanische Firmen leiden unter den neuen Regelungen.
Trump hat Zölle sowie Steuerideen für ausländische Investoren eingeführt, was die Planungssicherheit in der Wirtschaft beeinträchtigt. Diese Maßnahmen stellen insbesondere für Manager eine große Herausforderung dar, da sie auf Sicherheit in ihren Geschäften angewiesen sind. Markus Kamieth, CEO von BASF, äußerte, dass Planung in einem Unternehmen mit fast 100 Ländern und über 65 Milliarden Euro Umsatz sowohl langfristige als auch kurzfristige Strategien erfordere.
Planungsunsicherheit und wirtschaftliche Folgen
Die unvorhersehbaren Entscheidungen von Trump, insbesondere die Einführung hoher Zölle, erschweren die strategische Planung für Unternehmen erheblich. Dies führt zu einer allgemeinen Verunsicherung in der Wirtschaft und hindert Firmen daran, fundierte Entscheidungen zu treffen.
Experten warnen zudem vor einer möglichen Wirtschaftskrise in den USA, die auf Trumps Zoll- und Finanzpolitik zurückzuführen sei. Moody’s hat im Rahmen dieser Entwicklung erstmals seit über einem Jahrhundert die Kreditwürdigkeit der USA herabgestuft. Die Herabstufung spiegelt die Unsicherheiten in der Handelspolitik der zweiten Trump-Administration wider, die auch die EU betrifft.
Zollpolitik und ihre Auswirkungen
Am 2. April 2025 kündigte Trump einen allgemeinen Zoll von 10 Prozent auf Einfuhren aus fast allen Ländern an, der bereits am 5. April 2025 in Kraft trat. Ab dem 9. April 2025 sollten weitere Zölle, sogenannte reziproke Zölle, in Kraft treten, wobei die EU mit einer Bedrohung von 20 Prozent konfrontiert wurde. Aktuell sind diese Zölle für 90 Tage ausgesetzt, während die USA und die EU über eine Lösung verhandeln.
Trump sieht das internationale Handelssystem als unfair gegenüber den USA an und strebt an, Exporte zu fördern, sowie Importe zu reduzieren, um die bilateralen Handelsbilanzen auszugleichen und die Re-Industrialisierung der USA voranzutreiben. Seine Zollpolitik zielt nicht nur auf die Regulierung des Handels, sondern auch auf die Finanzierung von Steuersenkungen ab. Gleichzeitig verursacht sie jedoch Mehrkosten für Produzenten und Konsumenten und verstärkt die Planungsunsicherheiten für Unternehmen.
Wirtschaftliche Prognosen
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Wachstumsprognose für die USA im Jahr 2025 auf 1,8 Prozent gesenkt. Die gegenwärtige Inflation liegt bei etwa 2,3 Prozent, doch Experten warnen vor erheblichem Inflationspotenzial. Bisher haben Unternehmen die Zollkosten nur begrenzt an die Verbraucher weitergegeben, was langfristig zu Preissteigerungen führen könnte. Zudem steht die US-Notenbank Fed vor der Herausforderung einer möglichen Stagflation, während sie die Zinsen nicht gesenkt hat.
Die Auswirkungen von Trumps Zoll- und Handelspolitik sind somit weitreichend und betreffen eine Vielzahl von Akteuren in der globalen Wirtschaft. Unternehmen und Verbraucher müssen sich auf eine Zeit der Unsicherheit einstellen, die durch weitere unvorhersehbare politische Entscheidungen geprägt sein könnte. Laut T-Online bleibt die Situation komplex und erfordert eine sorgfältige Beobachtung der weiteren Entwicklungen.