
Die Politik von Donald Trump hat in den letzten Jahren nicht nur das Innenleben der US-Wirtschaft maßgeblich beeinflusst, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft. Besondere Sorgen bereitet die Entwicklung des US-Dollars, der als entscheidende Weltreservewährung gilt. Laut RP Online hat die Trump-Administration das Vertrauen in die US-Wirtschaft und den Rechtsstaat verringert. Diese Entwicklungen sind nicht ohne negative Konsequenzen für das internationale Wirtschaftsgeschehen geblieben.
Der US-Dollar profitiert traditionell von der Größe der US-Wirtschaft und dem Vertrauen in die institutionellen Rahmenbedingungen. Tatsächlich halten über 50% der weltweiten Währungsreserven der Zentralbanken ihre Bestände in US-Dollar, hauptsächlich in Form von US-Staatsanleihen. Doch die Politik der Trump-Regierung führt zu einem Kapitalabfluss von Investoren, steigenden Zinszahlungen auf Staatsanleihen und sinkenden Wertpapierkursen. Es wird zudem diskutiert, dass die Trump-Administration ausländische Gläubiger möglicherweise dazu drängen könnte, ihre US-Staatsanleihen gegen langfristige Anleihen mit geringerer Verzinsung zu tauschen, was zu einem weitergehenden Vertrauensverlust führen könnte.
Die Folgen der Zollpolitik für den Dollar
Trumps aggressive Zollpolitik, die als ein Mittel angesehen wird, um das Handelsbilanzdefizit der USA zu verringern, hat deutlich negative Reaktionen hervorgerufen. Der Dollar hat, im Vergleich zu den Aktienmärkten, keine Erholung erfahren und fiel auf ein Niveau, das seit 2022 nicht mehr gesehen wurde, so berichten die Tagesschau. Anleger fliehen zunehmend in alternative Währungen wie Euro, Yen und Schweizer Franken. Vor dem Hintergrund eines drohenden wirtschaftlichen Abschwungs in den USA rechnen Futures-Trader sogar mit vier Leitzinssenkungen innerhalb des kommenden Jahres.
Besonders besorgniserregend ist die Möglichkeit, dass der Dollar seine Rolle als Weltreservewährung verlieren könnte. Wenn die US-Volkswirtschaft in eine Rezession abrutscht, hätte dies schwerwiegende Auswirkungen auf die Refinanzierung der US-Staatsschulden, die bereits jetzt bei 37 Billionen Dollar liegen. Ein plötzlicher Kollaps des Dollars würde massive Wohlstandsverluste für US-Unternehmen und Verbraucher nach sich ziehen.
Europas Chance zur Stärkung des Euro
Inmitten dieser Unsicherheiten hat Europa die Möglichkeit, seine Abhängigkeit von den USA zu verringern und die Rolle des Euro als globale Währung zu fördern. Vorschläge zur Stärkung des Euro beinhalten eine schnellere Umsetzung einer Kapitalmarktunion und die Einführung eines gemeinsamen europäischen Wertpapiers, das spezifisch für Verteidigungs- und Infrastrukturprojekte konzipiert sein könnte. Eine derartige Entwicklung könnte die Position des Euro entscheidend festigen und die Abhängigkeit von US-Dollar reduzieren.
Die anhaltende Unsicherheit im Zusammenhang mit der Wirtschaftspolitik von Donald Trump und der weltwirtschaftlichen Lage wird von Experten weiterhin genau beobachtet. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Schritte Europa unternehmen wird, um sich auf die Herausforderungen der kommenden Jahre vorzubereiten.