
Die UnitedHealth-Aktie hat am Donnerstag ein neues Mehrjahrestief an der Wall Street erreicht, was durch eine Reihe von negativen Entwicklungen bedingt ist. Vor allem erneute Betrugsvorwürfe und der Wechsel an der Unternehmensspitze haben das Vertrauen der Anleger erschüttert. Zudem wurde die Jahresprognose des Unternehmens ausgesetzt, was die Verunsicherung verstärkt hat. Trotz dieser Schwierigkeiten bleibt die Investmentbank Morgan Stanley optimistisch und hält an ihrer Kaufempfehlung fest, senkt aber das Kursziel von 563 Dollar auf 374 Dollar, wie der Aktionär berichtet.
Analyst Erin Wright von Morgan Stanley erwartet für das Jahr 2023 ein Ergebnis je Aktie von 22,09 Dollar und prognostiziert, dass UnitedHealth das Aktienrückkaufprogramm von zehn Milliarden Dollar aufgrund des Kursrückgangs möglicherweise beschleunigen könnte. Die Bewertung der Aktie könnte sich im Jahr 2023 auf ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12 belaufen, während für 2026 ein Rückgang auf etwa 10 prognostiziert wird. Angesichts der Unsicherheiten über die Betrugsvorwürfe und den Zeitpunkt, zu dem eine neue Jahresprognose erwartet werden kann, sollten Anleger jedoch vorsichtig sein und auf weitere Informationen von UnitedHealth warten.
Juristische Herausforderungen und Marktreaktionen
Zusätzlich zu den finanziellen Schwierigkeiten sieht sich UnitedHealth mit gravierenden juristischen Problemen konfrontiert. Ein Manager von UnitedHealthcare wurde unter dem Verdacht eines Mordes, für den Luigi Mangione als Beschuldigten gilt, getötet. Mangione plädierte auf „nicht schuldig“, während die Bundesanklage die Todesstrafe beantragt hat. Diese Vorwürfe haben das Unternehmen zusätzlich belastet, da auch zwei Anwaltskanzleien wegen möglichen Wertpapierbetrugs ermitteln, welche sich auf den Zeitraum von April 2024 bis April 2025 konzentrieren. Die Korrekturen in den Gewinnprognosen wurden vom Unternehmen als „ungewöhnlich und inakzeptabel“ bezeichnet, so Börse Express.
Die juristischen Risiken und die unsichere Prognose führen zu einer anhaltenden Abwärtsbewegung der Aktie. Analysten empfehlen weiterhin „Verkaufen“, um mögliche Verluste zu minimieren. Auch die Behauptung des Justizministeriums, dass seit Februar 2025 Ermittlungen zu Medicare-Abrechnungspraktiken laufen, trägt zur negativen Marktstimmung bei.
Inmitten all dieser Herausforderungen gibt es jedoch auch positive Entwicklungen: UF-Health-Krankenhäuser und Ärzte in Florida kehrten am 5. Mai 2025 ins UnitedHealthcare-Netzwerk zurück, was für 100.000 Patienten eine wichtige Versorgungslücke schließt. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die rechtlichen und finanziellen Herausforderungen auf den weiteren Kurs der Aktie auswirken werden.