Am 20. Juni 2025 forderte die UNO die internationalen Gemeinschaften auf, signifikante Investitionen in die Wiederherstellung von 1,5 Milliarden Hektar Land zu tätigen. Diese Aufforderung ist Teil eines umfassenden Plans, um eine nachhaltige Zukunft zu sichern und die fortschreitende Bodendegradation zu bekämpfen. UN-Generalsekretär António Guterres warnte, dass die Weltwirtschaft jährlich mit Kosten von 880 Milliarden Dollar belastet wird, wenn die Bodendegradation weiter voranschreitet. Bis 2050 könnte eine Fläche von 16 Millionen Quadratkilometern zusätzlich degradiert werden, wenn keine gezielten Maßnahmen ergriffen werden.
Am selben Tag fanden weltweit Feierlichkeiten zum Tag der Wüstenbildung und Dürre in Bogotá, Kolumbien, statt, unter dem Motto „Restore the Land. Unlock the Opportunities“. Der UNCCD-Exekutivsekretär Ibrahim Thiaw hob hierbei die Vorteile einer Wiederbelebung von Böden hervor, besonders im Hinblick auf die wachsende Weltbevölkerung. Eine Analyse der UNCCD zeigt, dass die Wiederherstellung von 1 Milliarde Hektar jährlich potenziell bis zu 1,8 Billionen US-Dollar einbringen könnte, was die Dringlichkeit dieser Initiative unterstreicht.
Ursachen der Bodendegradation
Die Ursachen für die zunehmende Bodendegradation sind vielfältig. Zu den Hauptfaktoren zählen Entwaldung, nicht nachhaltige Landwirtschaft und Zersiedelung, die durch den Klimawandel weiter verschärft werden. In Subsahara-Afrika, Süd- und Westasien, sowie Lateinamerika und der Karibik schreitet die Degradation schneller voran als im globalen Durchschnitt. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass etwa 70 Prozent des eisfreien Landes weltweit verändert wurden, laut einem Bericht der UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD).
Die negativen Veränderungen in der Bereitstellung von Ökosystem-Dienstleistungen, die unter anderem biologische, wasserbezogene sowie landbezogene soziale und wirtschaftliche Dienstleistungen umfassen, sind tiefgreifend. Über drei Milliarden Menschen sind bereits von den Auswirkungen betroffen, was vor allem auf intensive Landwirtschaft zurückzuführen ist. Die Prognose eines Verlustes von 32 Milliarden Tonnen Kohlenstoff aus Böden zwischen 2015 und 2030 verdeutlicht die Dringlichkeit, die Degradation umzukehren.
Weltweite Ziele und Herausforderungen
Die Herausforderungen sind enorm: Um die globalen Ziele für die Landwiederherstellung bis 2030 zu erreichen, sind tägliche Investitionen von 1 Milliarde Dollar erforderlich. Dies könnte eine bedeutende Veränderung im Kampf gegen die Bodendegradation darstellen. Subsahara-Afrika trägt besonders stark zur globalen Problematik bei, da dort 45% der weltweit degradierten Flächen verzeichnet werden. Es sind bereits mehr als 440 Millionen Hektar für Landrenaturierungsprojekte vorgesehen, um nachhaltige Landwirtschaft und Wassereinzugsgebietsprojekte zu fördern.
Darüber hinaus haben Lateinamerika und die Karibik über 220 Millionen Hektar als Wiederherstellungsziel festgelegt. Westasien und Nordafrika folgen mit mehr als 150 Millionen Hektar, die für die Wiederherstellung vorgesehen sind. Kolumbien selbst hat 30% seines Territoriums von Bodendegradation betroffen, wobei gegenwärtig mehr als 560.000 Hektar wiederhergestellt werden.
Die Notwendigkeit zur Bekämpfung der Bodendegradation und zur Förderung nachhaltiger Praktiken wird zunehmend unbestreitbar. Der Dialog und die Maßnahmen, die derzeit auf globaler Ebene initiiert werden, bieten die Hoffnung auf eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft für kommende Generationen. Für weiterführende Informationen zu dieser Thematik können Interessierte Sonnenseite und Welthungerhilfe konsultieren.
