
Der US-Dollar hat seit Anfang Januar 2023 erheblich an Wert verloren und ist erstmals seit fast 15 Jahren unter die Marke von 80 Rappen gegenüber dem Schweizer Franken gefallen. Laut watson.ch hat der Dollar in dieser Zeit mehr als 12% seiner Stärke eingebüßt. Diese Entwicklung hat bei Schweizer Anlegern zu einer zurückhaltenden Haltung gegenüber Auslandsinvestitionen geführt, insbesondere bei US-Aktien. Analysten warnen, dass Wechselkursrisiken selbst positive Aktienrenditen in Verluste umwandeln können, wenn diese in Franken umgerechnet werden.
Ein weiterer Faktor für den Rückgang des Dollars ist die Wahrnehmung der Währung. Der Dollar wird als überbewertet betrachtet, was auch der Big-Mac-Index belegt. Während ein Big Mac in der Schweiz zu Beginn des Jahres 7,99 Dollar kostete, waren es in den USA nur 5,79 Dollar. Zudem trägt die inflationäre Entwicklung in den USA, die seit Jahrzehnten höher ist als in der Schweiz, zur Abwertung des Dollars bei.
Unsicherheiten und Herausforderungen
Die Skepsis gegenüber dem Dollar ist insbesondere nach kritischen Entwicklungen in der US-Schuldenpolitik gestiegen. So zeigt eine Umfrage der Migros Bank, dass viele Schweizer zögern, ihr Geld in Aktien zu investieren, obwohl diese langfristig Renditepotenzial bieten. Schweizer Sparer sind in der aktuellen Marktsituation vorsichtig, was durchaus als sinnvoll erachtet wird.
Die Abwertung des US-Dollars wurde seit Anfang 2025 zusätzlich von mehreren Faktoren verstärkt. Laut kapitalcheck.de sind aggressive Handelszölle unter Präsident Trump, wirtschaftliche Sorgen über das Wachstum der US-Wirtschaft sowie zunehmendes Unbehagen nicht-amerikanischer Investoren mit der US-Finanzpolitik maßgebliche Gründe für diesen Abverkauf. Der US-Dollar Index ist seit Jahresbeginn um etwa 7,5 % gefallen, was die Unsicherheit auf den Märkten verdeutlicht.
Marktauswirkungen und Prognosen
Die Vorhersagen für den Dollar deuten darauf hin, dass der Abwärtstrend anhalten und möglicherweise noch verstärkt werden könnte, insbesondere angesichts der aktuellen globalen Marktturbulenzen. Analysten von Goldman Sachs haben dazu eine klare Prognose abgegeben: Ein weiterhin schwacher Dollar könnte sich positiv auf exportorientierte Unternehmen auswirken, während importabhängige Branchen unter höheren Kosten für importierte Waren leiden werden.
Langfristig bleibt der US-Dollar jedoch die wichtigste Reservewährung für Zentralbanken und Unternehmen weltweit. Dennoch könnte es zu weiteren Rückgängen kommen, sofern die wirtschaftlichen oder politischen Risiken zunehmen oder das Engagement internationaler Investoren in den USA zurückgeht. Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Komplexität der Ursachen für die Dollarschwäche signifikante Auswirkungen auf internationale Kapitalströme und Aktienmärkte haben wird.