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US-Immobilienmarkt: Profiteure und Verlierer im Krisenchaos!

Die aktuellen Herausforderungen auf dem US-Immobilienmarkt sind alarmierend. Steigende Zinssätze, eingeschränkte Finanzierungsbedingungen und politische Ungewissheit sorgen für ein angespanntes Umfeld. Laut Cash-Online bleibt die Marktfragmentierung sowohl für Investoren als auch für potenzielle Käufer ein zweischneidiges Schwert, das sowohl Risiken als auch Chancen birgt.

In den letzten Monaten hat sich der Anstieg der Immobilienpreise verlangsamt. Ein Überangebot an Immobilien hat jedoch auch die Situation für Verkäufer erschwert, da die Nachfrage aufgrund der schwierigen Preisverhältnisse nachgelassen hat. Besonders in bestimmten Regionen wie der Westküste, dem Mountain West, Florida und Texas sind die Bestände an Immobilien mittlerweile höher als 2019.

Renditen und Risiken im Gewerbeimmobiliensektor

Obwohl die Herausforderungen zahlreich sind, zeigen sich auch Lichtblicke. Die Anlagemöglichkeiten im Bereich gewerblicher Immobilien (CRE) liefern pro forma Einkommensrenditen, die die Kapitalrenditen übersteigen. Tatsächlich stiegen die Gesamtrenditen von CRE im vierten Quartal 2024 und um 2,8 Prozent im ersten Quartal 2025, als resultierender Effekt verbesserter Kreditvergabebedingungen und gesunkener Zinssätze.

Doch es gibt auch alarmierende Signale: Zahlungsrückstände bei US-Banken für eigengenutzte Gewerbeimmobilien sind im dritten Quartal 2024 gestiegen, während die Ausfallrate bei gewerblichen Immobilienkrediten, besichert durch nicht selbstgenutzte Immobilien, bereits knapp fünf Prozent erreicht hat. Diese Zahl übersteigt die als tragbar geltenden Ausfallraten von bis zu drei Prozent und lässt auf mögliche kommende Probleme schließen.

Laut Flossbach von Storch ist die Verzugsquote bei nicht eigengenutzten Gewerbeimmobilien mit elf Prozent die höchste seit dem dritten Quartal 2013, was deutlich über den Höchstwerten während der Finanzkrise 2008 liegt. Diese Tendenz ist besorgniserregend, insbesondere da die Zahlungsrückstände seit Herbst 2022 fast versiebenfacht haben.

Auswirkungen auf den Finanzsektor

Die Probleme im Gewerbeimmobiliensektor haben auch direkte Auswirkungen auf den Finanzsektor. Die Anzahl der Banken, die auf der „Problemliste“ der FDIC stehen, ist auf 68 Institute gestiegen. Wells Fargo prognostiziert bis zu drei Milliarden Dollar an Verlusten aus Krediten für Büroimmobilien, während die Problemkredite für nicht eigengenutzte Objekte sich nun einem Volumen von knapp 21 Milliarden Dollar nähern – ein Betrag, der in etwa mit den Werten aus der letzten Finanzkrise vergleichbar ist.

Insgesamt zeigt der US-Immobilienmarkt ein komplexes Bild, in dem die anhaltenden Probleme sowohl Investoren als auch Banken vor große Herausforderungen stellen. Angesichts der sich verschärfenden Bedingungen könnte die Dynamik, die dem Immobilienmarkt vorausgegangen ist, an die Verhältnisse vor der Krise 2008 erinnern, was die Branche dazu zwingt, wachsam zu bleiben.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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