US-Präsident Joe Biden hat angekündigt, die Zölle für bestimmte Stahl- und Aluminiumimporte aus China zu verdreifachen. Biden wirft China vor, überschüssigen Stahl zu Dumpingpreisen auf den Weltmarkt zu bringen, unterstützt durch staatliche Gelder, die in chinesische Stahlunternehmen fließen. Diese Praxis gefährde die Stahlindustrie in den USA und verzerre den globalen Wettbewerb, so Biden während einer Rede in Pennsylvania, einem Staat mit starker Stahltradition.
Die aktuellen niedrigen Preise für chinesischen Stahl resultieren nach Bidens Aussage aus einem unfairen Wettbewerb, da chinesische Unternehmen keine Rücksicht auf ihre Gewinne nehmen müssen. Dies führe dazu, dass amerikanische Arbeitnehmer benachteiligt seien. Bidens Regierung zeigt sich besorgt über die emissionsintensiven Produkte aus China und warnt vor den Auswirkungen der politisch geförderten Überproduktion des Landes auf die amerikanische Stahl- und Aluminiumindustrie.
In Washington wurde auch bekannt gegeben, dass aufgrund einer Petition von fünf US-Gewerkschaften eine Untersuchung chinesischer Handelspraktiken im Schiffbau, in der Schifffahrt und im Logistiksektor eingeleitet wird. Da Stahl eine entscheidende Komponente im Schiffbau darstellt, wird dies als kritisch erachtet.
Die EU signalisiert ebenfalls eine härtere Gangart gegenüber chinesischen Handelspraktiken. Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire fordert eine bessere Verteidigung der wirtschaftlichen und industriellen Interessen Europas gegenüber China. Die EU diskutiert derzeit über mögliche Sanktionen und einen Kohlenstoff-Grenzausgleichsmechanismus, um Umweltstandards und fairen Wettbewerb zu gewährleisten. Die 27 EU-Mitgliedsstaaten planen zudem Gespräche zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, bei denen auch Überkapazitäten und Dumpingpraktiken zur Sprache kommen könnten.
