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US-Senat verabschiedet GENIUS Act: Starkes Comeback für Stablecoins!

Am 17. Juni 2025 hat der US-Senat mit einer überparteilichen Mehrheit von 68 zu 30 Stimmen den GENIUS Act verabschiedet. Dieses Gesetz, das für „Guiding and Establishing National Innovation for U.S. Stablecoins“ steht, stellt den ersten umfassenden Regulierungsrahmen für Stablecoins in den USA dar. Ziel des Gesetzes ist es, die Verbindung zwischen dem US-Dollar und Kryptowährungen zu stärken und somit die Dominanz des US-Dollars in der digitalen Wirtschaft zu festigen. Der Gesetzesentwurf muss nun noch vom Repräsentantenhaus genehmigt und von Präsident Trump unterzeichnet werden.

Der GENIUS Act beendet ein langjähriges regulatorisches Vakuum und schafft klare Rahmenbedingungen für Stablecoin-Emittenten. Anbieter werden verpflichtet, eine 100-prozentige Deckung ihrer Stablecoins in US-Dollar, kurzfristigen US-Staatsanleihen oder vergleichbaren liquiden Vermögenswerten aufzubauen. Zudem müssen sie ihre Reserven monatlich offenlegen. Die größten Stablecoins, darunter Tether (USDT), USD Coin (USDC) und Euro-Stablecoin EURC, haben gemeinsam eine Marktkapitalisierung von rund 256 Milliarden US-Dollar, wobei Tether etwa 60 Prozent dieser Marktkapitalisierung ausmacht.

Regulierungsmaßnahmen und Verbraucherinteressen

Das Gesetz sieht vor, dass Emittenten mit einer Marktkapitalisierung über 10 Milliarden US-Dollar der direkten Aufsicht durch die Federal Reserve oder das Office of the Comptroller of the Currency (OCC) unterliegen. Zudem implementiert der GENIUS Act strenge Anti-Geldwäsche- und KYC-Anforderungen. Er verbietet auch Werbung, die falsche Garantien der US-Regierung für Stablecoins suggeriert. Im Falle einer Insolvenz haben Stablecoin-Inhaber Vorrang gegenüber anderen Gläubigern, was die Sicherheit für Nutzer erhöhen soll. Verbraucherschützer kritisieren jedoch, dass das Gesetz mögliche Risiken für die Finanzstabilität nicht ausreichend adressiert und argumentieren, dass Anbieter ohne behördliche Aufsicht Geldtransaktionen durchführen könnten.

Analysten erwarten, dass der GENIUS Act die Nachfrage nach Stablecoins und den US-Dollar erhöhen könnte. Die Regulierung könnte langfristig das Vertrauen in den Markt stärken und die Eintrittshürden für neue Emittenten senken. Unterstützer der Regelung aus der Kryptowährungsbranche hoffen auf eine verstärkte Verbreitung von Stablecoins, die im Vergleich zu volatilen Kryptowährungen eine stabilere Wertentwicklung bieten. Dennoch bestehen weiterhin Risiken, da ein potenzieller Verlust des Vertrauens in die Deckung zu einem Wertverlust der Stablecoins führen könnte. Regulierungsbehörden warnen zudem vor einem möglichen „Bank-Run“-ähnlichen Szenario.

Politische Implikationen und Marktreaktionen

Die Verabschiedung des GENIUS Act wird als wichtiger Meilenstein für die Regulierung der Kryptowährungsbranche angesehen. Kritiker des Gesetzes werfen dem Senat vor, Trumps persönliche Krypto-Ambitionen zu unterstützen. Trump vorgeworfen wird, finanziell von einer Firma zu profitieren, die digitale Token herausgibt. Die Conference of State Bank Supervisors (CSBS) betont die Notwendigkeit eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Stablecoins und mahnt die Risiken für die Finanzstabilität an. Trotz dieser Bedenken könnte der GENIUS Act eine zunehmende Verflechtung des US-Dollars mit Kryptowährungen zur Folge haben und damit die Zukunft der digitalen Ökonomie entscheidend prägen.

Die potenzielle Rolle von digitalem Zentralbankgeld könnte in dieser Diskussion ebenfalls relevant werden, da es möglicherweise Stablecoins überflüssig machen könnte, was von der Commerzbank als zukünftige Entwicklung angedeutet wird. In diesem aufgeladenen und dynamischen Markt bleibt abzuwarten, wie sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Innovationen entwickeln werden.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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