
US-Präsident Trump hat die erhöhten Zölle auf chinesische Importe um weitere 90 Tage ausgesetzt, ein Schritt, der eine Eskalation der Handelsstreitigkeiten zwischen den beiden Nationen verhindern soll. Die Zölle, die ursprünglich am 12. August auslaufen sollten, gelten nun bis zum 10. November um 00:01 Uhr Ortszeit Washington. Diese Zollpause setzt eine zuvor erhöhte Zollsätze von bis zu 145 Prozent auf chinesische Waren außer Kraft, während China seinerseits mit 125 Prozent reagierte. Aktuell erhebt die US-Regierung einen 30-prozentigen Aufschlag auf chinesische Importe, während China lediglich 10 Prozent verlangt. Trump begründet diese Maßnahmen mit dem Gefühl, von anderen Ländern im Handel benachteiligt zu werden und verfolgt damit das Ziel, die Produktion zurück in die USA zu verlagern.
China hingegen betrachtet die hohen Zölle als ungerecht und politisch motiviert. In den laufenden Handelsgesprächen zielt China darauf ab, den Zugang zu fortschrittlichen KI-Chips aus den USA zu verhandeln. Zudem wirft die US-Regierung China vor, bestimmte Rohstoffe, insbesondere seltene Erden, zurückzuhalten. In diesem Kontext haben vorangegangene Verhandlungen in Genf zu einer vorübergehenden Senkung der Zölle geführt, und Vertreter beider Länder haben angegeben, dass Fortschritte erzielt werden konnten.
Fortschritte in den Verhandlungen
Nach zweitägigen Verhandlungen in London hat Trump eine Einigung mit China verkündet. Diese bezieht sich sowohl auf Exportbeschränkungen bei seltenen Erden als auch auf die Zölle. China hat sich bereit erklärt, bestimmte Rohstoffe wie seltene Erden an die USA zu liefern. Im Gegenzug erhalten chinesische Studierende die Möglichkeit, in den USA zu studieren. Die Vereinbarungen beinhalten auch eine Erhöhung der Zölle auf 55 Prozent für chinesische Waren, eine Steigerung gegenüber den in Genf festgelegten 30 Prozent.
Hochrangige Vertreter beider Länder nahmen an den Gesprächen teil, wobei der Vize-Ministerpräsident He Lifeng dazu aufrief, Missverständnisse abzubauen und die Zusammenarbeit zu stärken. Die chinesische Seite sprach von „Fortschritten“ und einem konstruktiven Austausch. Bundeskanzler Friedrich Merz begrüßte das Handelsabkommen und betonte, dass es nicht zulasten Europas gehe.
Auswirkungen auf die Weltwirtschaft
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat bereits negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Die Abhängigkeit vieler Länder von Chinas seltenen Erden könnte globale Lieferketten gefährden. Die bereits eingeleiteten Maßnahmen und die anhaltenden Gespräche zeigen, wie ernst die Lage ist und dass beide Länder bemüht sind, eine Einigung zu finden. Berufungsrichter in den USA prüfen zudem die Rechtmäßigkeit der Zölle, eine Entscheidung steht dazu noch aus. Ein weiteres Treffen zwischen den Staatschefs Trump und Xi Jinping könnte in naher Zukunft stattfinden, um die laufenden Verhandlungen voranzutreiben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die verlängerte Zollpause und die laufenden Gespräche zwischen den USA und China entscheidend sind, um Handelskonflikte abzubauen und eine stabilere wirtschaftliche Beziehung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt zu fördern. Die Herausforderungen bleiben jedoch erheblich und bedürfen weiterhin sorgfältiger Verhandlungen.
Für weitere Informationen über die aktuellen Entwicklungen im Handelsstreit können die Artikel bei Süddeutsche und Tagesschau konsultiert werden.