Finanzen

USA und China: Historisches Treffen in London zur Handelskrise!

China und die USA führen derzeit in London Gespräche über ihren anhaltenden Handelsstreit. Der erste Verhandlungstag fand im historischen Lancaster House statt und ist nun abgeschlossen. Beide Seiten haben bekundet, dass sie im Austausch bleiben möchten, und die Fortsetzung der Gespräche wird für den Vormittag der Ortszeit in London erwartet. An den Verhandlungen nehmen hochrangige Vertreter teil: der US-Finanzminister Scott Bessent, der Handelsminister Howard Lutnick sowie Chinas Vize-Ministerpräsident He Lifeng und Handelsminister Wang Wentao. Offizielle Zwischenresultate wurden bislang nicht veröffentlicht.

US-Wirtschaftsberater Kevin Hasset äußerte die Erwartung eines kurzen, aber positiven Treffens, das mit einem „kräftigen Händedruck“ abgeschlossen werden solle. US-Präsident Donald Trump zeigt sich optimistisch und verlautete, dass die USA gut mit China zurechtkämen und nur positive Berichte erhalten würden. Vor einem Monat hatten beide Seiten in Genf eine 90-tägige Pause im Zollstreit vereinbart und die Zölle für bestimmte Waren herabgesetzt. Hauptstreitthema der aktuellen Verhandlungen sind jedoch weiterhin die Handelsbeschränkungen.

Handelskonflikt und seltene Erden

Besondere Besorgnis bereiten die Exportkontrollen Chinas für seltene Erden, welche für die USA und andere Nationen von Bedeutung sind. China produziert etwa 70 Prozent der weltweit abgebauten Seltenen Erden und besitzt in manchen Bereichen ein Monopol. Die Mine Bayan Obo in der Inneren Mongolei ist eine der größten Abbaustätten für diese kritischen Rohstoffe. Deutschland hat im vergangenen Jahr rund zwei Drittel seiner Seltenen Erden aus China importiert, was die Abhängigkeit von diesem Schlüsselrohstoff verdeutlicht.

Im Rahmen der Verhandlungen strebt Washington eine Lockerung der Handelsbeschränkungen an. Im Gegenzug könnten die USA bereit sein, ihre Beschränkungen in Bereichen wie Computerchips oder Flugzeugbauteilen zu überdenken. Der Handelskonflikt betrifft nicht nur Waren, sondern auch kritische Technologien, wozu die US-Regularien für Hochtechnologie-Chips zählen. Washington versucht, China vom Zugang zu den neuesten Halbleitern abzuschneiden.

Wirtschaftliche Auswirkungen

Das Institut für Weltwirtschaft in Kiel warnt, dass die US-Produkte infolge des Handelsstreits teurer werden könnten, und schätzt, dass die US-Wirtschaft um 1,6 Prozent sinken könnte. Zudem berichten Händler in China von steigenden Bestellungen aus den USA, dennoch bleibt die Sorge über mögliche Umsatzrückgänge aufgrund des länger andauernden Zollstreits bestehen. Die Verhandlungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten sind bis Mitte August angesetzt, und beide Länder setzen Taktiken von erhöhten Zöllen und direkten Verhandlungen gegeneinander ein.

Die jüngsten Entwicklungen zeigen die Komplexität des Handelskonflikts und die unverändert angespannten Beziehungen zwischen China und den USA, während die Weltwirtschaft weiterhin auf eine Lösung wartet.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert