
Im jüngsten Kapitel des Handelsstreits zwischen den USA und China gibt es vorerst eine Entspannung. Beide Staaten haben eine „Waffenruhe“ im Zollstreit vereinbart, die eine Dauer von 90 Tagen hat. Laut fr.de wurden die Zölle auf beide Handelsseiten drastisch gesenkt. Die US-Zölle auf chinesische Produkte sanken von zuvor 145% auf nun 30%, während China seine Zölle von 125% auf 10% reduzierte. Beide Parteien senkten die Zollsätze somit um jeweils 115 Prozentpunkte.
Diese Maßnahme stellt einen bedeutenden Schritt dar, um den erstarrten Handel wieder in Gang zu bringen. In den vergangenen Monaten war der Handel zwischen den USA und China nahezu zum Erliegen gekommen, was nicht nur die beiden Länder, sondern auch die globale Wirtschaft negativ beeinflusste. Laut tagesschau.de sind die Schäden, die durch den Handelsstreit entstanden sind, jedoch noch nicht vollständig abzuschätzbar.
Geplante Handelsverhandlungen und Unsicherheiten
Während des 90-tägigen Zeitraums plant die Trump-Regierung, weitere Verhandlungen mit Peking zu führen. Fachleute bleiben jedoch skeptisch hinsichtlich eines nachhaltigen Abbaus der Handelsschranken. Eine Umfrage unter 22 Fondsmanagern, Banken und Forschungsinstituten zeigte, dass die US-Zölle bis Ende 2025 voraussichtlich bei 30% bleiben werden. Viele rechnen sogar mit einer Rücknahme der Zölle erst nach 2029, was Trumps zweiter Amtszeit entspricht.
Die Meinungen unter den Experten sind gespalten: Sechs Befragte erwarten sogar höhere Zölle als 30%, während sieben mit niedrigeren Sätzen rechnen. Sollte es zu einer Einigung über ein Handelsabkommen kommen, könnten die Zölle theoretisch auf 20% sinken. Dennoch halten Fachleute Trump für unberechenbar, sodass viele sich weigern, klare Prognosen abzugeben.
Kernstreitpunkte und Marktreaktionen
Die entscheidenden Streitpunkte zwischen den beiden Nationen bleiben indes unverändert. Trump wirft China unfaire Handelspraktiken vor, insbesondere im Bereich Medikamente, Halbleiter und Stahl. China wiederum spricht von einseitigen Zöllen und „fehlerhaften Praktiken“ der USA. Trotz der Schwierigkeiten beider Seiten lobten die Verhandlungspartner die Gespräche als „konstruktiv“.
Die Finanzmärkte reagierten positiv auf die Nachricht der Zollsenkungen. Der chinesische Aktienindex CSI 300 stieg um 1,2%, während der deutsche Aktienindex DAX ein Rekordhoch von 23.912 Punkten erreichte. Aktien von Unternehmen wie Maersk stiegen um rund 10%, während der Goldpreis um über 2% auf rund 3.216 Dollar je Feinunze fiel. Solche Entwicklungen deuten darauf hin, dass eine gewisse Optimismus unter den Anlegern herrscht, obwohl Beobachter vor einer vorschnellen Euphorie warnen.
Zusammenfassend zeigt die aktuelle Situation, dass trotz neuerlicher Gespräche und vorübergehender Zollerleichterungen die Unsicherheiten und Handelskonflikte zwischen den USA und China weiterhin bestehen bleiben. Die Tatsache, dass Trumps pauschale Zölle für nahezu alle Handelspartner teilweise ausgesetzt wurden, ist ein weiterer Hinweis auf die komplizierte Dynamik dieser Handelsbeziehungen.