
Am 14. Mai 2025 haben die USA und China eine Einigung über die gegenseitige Senkung von Zöllen für einen Zeitraum von 90 Tagen erzielt. Dieses Abkommen zielt darauf ab, Verhandlungen über „strukturelle Fragen“ zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt voranzutreiben. Die Märkte reagierten positiv auf die Rücknahme der zuvor auf 145 Prozent erhöhten Zölle, was dazu führte, dass sich der effektive Zollsatz auf schätzungsweise 40 Prozent reduzierte.
US-Finanzminister Scott Bessent und der chinesische Vizepremier He Lifeng leiteten die Verhandlungen in Genf. Im Rahmen der Vereinbarung sanken die US-Zölle auf chinesische Waren von 30 Prozent und China reduzierte die Zölle auf US-Importe von 125 auf 10 Prozent. Bessent formulierte den Wunsch nach einem ausgewogeneren Handel und stellte klar, dass eine Entkopplung nicht gewünscht sei. Der chinesische Handelsminister zeigte sich optimistisch über die Fortsetzung der Konsultationen.
Marktreaktionen und politische Ankündigungen
Die Einigung führte zu einem Anstieg des S&P 500 um 3,3 Prozent. Trotz dieser positiven Entwicklungen warnte Trump, dass die Zölle möglicherweise wieder eingeführt werden könnten, jedoch in keiner so hohen Staffelung wie zuvor. Zölle auf Stahl, Aluminium und Autos bleiben bestehen, während neue Zölle auf pharmazeutische Produkte angekündigt wurden.
Ein Ex-Herausgeber der Global Times bezeichnete das Abkommen als „großen Sieg für China“. Internationale Wirtschaftsexperten deuten an, dass die USA gezwungen sind, von ihrer aggressiven Zollpolitik Abstand zu nehmen. Diese Entwicklung folgt auf ein geheimes Treffen zwischen Bessent und dem chinesischen Finanzminister im April, das durch Ankündigungen massiver Zollerhöhungen zu einem Ausverkauf an der Wall Street und auf dem US-Staatsanleihenmarkt führte.
Konflikte über Fentanyl und Schuldzuweisungen
Parallel zu den wirtschaftlichen Verhandlungen gibt es weiterhin Spannungen im Zusammenhang mit der Opioid-Epidemie in den USA. China hat deutlich gemacht, dass es nicht für diese Krise verantwortlich ist. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, wies die USA darauf hin, dass „Fentanyl das Problem der Vereinigten Staaten, nicht Chinas“ sei. China kritisiert die auferlegten Fentanyl-Zölle der USA als unangemessen und schädigend für die bilaterale Zusammenarbeit im Bereich der Drogenkontrolle.
Lin forderte die USA auf, die Schuldzuweisungen an China zu beenden und in einem respektvollen und gleichberechtigten Dialog zu kooperieren. Washington beschuldigt China seit langem, die Fentanyl-Handelsaktivitäten zu ignorieren, was die chinesische Seite jedoch vehement bestreitet.
Die derzeitige geopolitische Lage unterstreicht die grundlegenden Probleme im Konflikt, wo einerseits die US-Vorherrschaft und andererseits Chinas wirtschaftlicher Aufstieg im Fokus stehen. In der Diskussion um militärische Methoden zur Wahrung der US-Vorherrschaft wird deutlich, dass auch wirtschaftliche Maßnahmen nicht die einzige Lösung darstellen können.
Insgesamt zeigen die jüngsten Entwicklungen eine komplexe Gewichtung im Verhältnis der beiden Nationen, wobei sowohl wirtschaftliche Zusammenarbeit als auch anhaltende Konflikte auf der Agenda stehen. Während beide Seiten die Einigung begrüßen, bleibt abzuwarten, wie sie auf die bestehenden Herausforderungen reagieren werden.
Für weitere Informationen zu den Ereignissen und deren Auswirkungen besuchen Sie bitte WSWS und Channel News Asia.