Die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat angekündigt, rechtliche Schritte gegen den Streamingdienst Amazon Prime Video einzuleiten. Der Grund dafür ist, dass Amazon seinen Kunden die Wahl gibt, entweder Werbung beim Streamen zu sehen oder für einen Aufpreis von knapp drei Euro pro Monat werbefrei zu bleiben. Die Verbraucherschützer argumentieren, dass Amazon die Zustimmung der Nutzer einholen müsse, da es sich um eine wesentliche Vertragsänderung handle.
Nach Amazon’s Ankündigung, ab dem 5. Februar Filme und Serien mit Werbung anzubieten, sah die Verbraucherzentrale diese Maßnahme als unzureichend an. Die Verbraucher müssten ihrer Meinung nach explizit zustimmen, da es sich um eine signifikante Vertragsänderung handelt. Daher hat der Verband Amazon zunächst abgemahnt und plant, rechtlich gegen die einseitige Handlungsweise des Anbieters vorzugehen.
Verbandschefin Ramona Pop betonte, dass es nicht akzeptabel sei, dass Amazon die Kunden vor vollendete Tatsachen stellt und damit gegen Verbraucherrecht verstößt. Die Verbraucher müssten in solchen Fällen zustimmen, wenn ihre Vertragsbedingungen erheblich verändert werden. Der VZBV besteht darauf, dass Prime Video-Nutzer weiterhin das Recht auf die werbefreie Option zum vereinbarten Preis haben.
Amazon wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass alle gesetzlichen Verpflichtungen erfüllt seien. Laut Amazon-Sprecher Michael Ostermeier wurden die Prime Video-Kunden transparent informiert und erhielten die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Optionen zu wählen, darunter eine werbefreie Version gegen einen Aufpreis. Kunden könnten ihre Mitgliedschaft auch jederzeit beenden.