
In Dachau hat ein Versicherungsmitarbeiter eine Betrugsmasche aufgedeckt, die mit fingierten Sportunfällen im Amateurfußball zu tun hat. Laut BR wird dem Mitarbeiter vorgeworfen, Sportunfälle abgerechnet zu haben, die es nie gegeben hat. Dabei arbeitete er eng mit Amateurfußballern zusammen, um gefälschte Schadensfälle zu erstellen.
Die Versicherungssummen für die angeblichen Unfälle beliefen sich auf stolze Beträge zwischen 3.000 und 5.000 Euro pro Fall. Der Richter des Dachauer Amtsgerichts, Stefan Lorenz, bestätigte die Vorwürfe. Der 29-jährige Angeklagte, der ursprünglich aus Augsburg stammt, ließ sich während eines Spiels zu Boden fallen und gab vor, sich eine Ellenbogenverletzung zugezogen zu haben, um an das Geld zu gelangen.
Aufdeckung der Betrugsmasche
Insgesamt sind über 30 Fälle aktenkundig, wobei 25 Sportler von der Staatsanwaltschaft genauer unter die Lupe genommen werden. Aus einer Hauptverhandlung, die bereits stattfand, geht hervor, dass die Taten bis in den November 2018 zurückreichen. Die Versicherung reagierte auf die Häufung der Schadensmeldungen und beauftragte einen Rechtsanwalt mit Nachforschungen, was schließlich zu rechtlichen Schritten führte.
Der Spieler meldete seinen vermeintlichen Sportunfall mithilfe eines gefälschten Attests und erhielt daraufhin eine Summe von 3.000 Euro. Diese unrechtmäßigen Einnahmen wurden zwischen dem Spieler und dem Versicherungsmitarbeiter aufgeteilt. Da die Versicherung Unregelmäßigkeiten bemerkte, wurde Strafanzeige erstattet.
Rechtsfolgen und Verfahren
Der Angeklagte wurde von einem Strafbefehl getroffen, der eine Geldstrafe von 2.400 Euro wegen mittäterschaftlichen Betrugs vorsah. Sein Anwalt legte Einspruch ein, was zu einer Hauptverhandlung führte. In dieser bat der Verteidiger um ein Rechtsgespräch zur Milderung der Strafe gegen ein Geständnis. Letztendlich wurde das Verfahren gegen den 29-Jährigen eingestellt, jedoch nur gegen Zahlung einer Geldauflage von 2.400 Euro.
Der Drahtzieher der Betrügereien aus der Versicherungsagentur, der als Zeuge aussagte, verbüßt derzeit eine mehrjährige Haftstrafe. Einige Verfahren wurden eingestellt, da sich der Verdacht nicht erhärtete, während sechs bis acht weitere Fälle voraussichtlich vor dem Dachauer Amtsgericht verhandelt werden.
Diese Vorfälle werfen ein grelles Licht auf die Anfälligkeit für Betrug im Amateurfußball und zeigen, wie wichtig es ist, solche Machenschaften zu verhindern. Die Strafverfolgungsbehörden sind mittlerweile aktiv geworden, um den Missbrauch von Versicherungen in diesem Bereich aufzudecken und zu unterbinden.