
Das Finanzministerium in Vietnam hat einen Verordnungsentwurf zur Änderung der Verwaltungssanktionen im Bereich der Wertpapiere und Wertpapiermärkte vorgelegt. Dieser Entwurf wird als wesentlicher Schritt zur Regulierung des aufstrebenden Krypto-Asset-Marktes im Land gesehen. Der Entwurf definiert fünf spezifische Verhaltensweisen, die als Manipulation des Krypto-Asset-Marktes gelten, darunter die Nutzung eigener oder fremder Handelskonten zur Erzeugung von künstlichem Angebot und Nachfrage sowie die Verbreitung falscher Informationen.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Festlegung von Geldstrafen für den Handel mit Insiderinformationen, die zwischen 1,5 und 2 Milliarden VND (ungefähr 63.000 bis 84.000 Euro) liegen. Anbieter von Krypto-Services können zudem für bis zu fünf Monate vom Markt ausgeschlossen werden. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Integrität des Krypto-Marktes in Vietnam zu wahren und Anleger zu schützen.
Rechtlicher Rahmen für Krypto-Assets
Zusätzlich zur Verordnung hat die Regierung das Finanzministerium beauftragt, bis Mai 2025 einen umfassenden rechtlichen Rahmen zur Regulierung oder zum Verbot von Krypto-Assets zu entwicklen. Diese Anweisung ist Teil eines nationalen Aktionsplans zur Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und der Finanzierung von Massenvernichtungswaffen, der durch den Regierungsbeschluss 194/QĐ-TTg am 23. Februar 2024 ins Leben gerufen wurde. Die vietnamesischen Behörden haben wiederholt betont, dass Kryptowährungen kein gesetzliches Zahlungsmittel sind und nur in bestimmten Gemeinschaften, wie der Gaming-Community, Akzeptanz finden.
Im Rahmen dieses rechtlichen Rahmens soll auch die Aufklärung der Aufsichtsbehörden zu den Risiken von Krypto-Assets verbessert werden. Der Beschluss zur Regulierung verfolgt das Ziel, Geldwäsche im Bankensystem zu verhindern. Es ist zu beachten, dass das Gesetz zur Bekämpfung von Geldwäsche, das Ende 2022 verabschiedet wurde, keine speziellen Regelungen für Kryptowährungen enthält.
Marktentwicklung und Herausforderungen
Bitcoin bleibt die wertvollste Kryptowährung. Allerdings sind Vietnams Behörden hinsichtlich der Regulierung von Krypto-Assets sehr vorsichtig und haben eine differenzierte Sichtweise im Vergleich zu anderen Ländern, die Kryptowährungen als steuerbare Vermögenswerte betrachten. Die Staatsbank von Vietnam hat 2022 erklärt, dass Kryptowährungen nicht von Zentralbanken herausgegeben werden. Die regulatorischen Maßnahmen sind Teil einer breiteren Strategie zur Umsetzung internationaler Standards im Bereich der Finanzaufsicht.
Ein entscheidender Aspekt im regulatorischen Rahmenwerk ist die Verantwortung von Anlegern. Anleger, die es versäumen, innerhalb der vorgeschriebenen Frist ein Konto zu eröffnen und ihre Krypto-Vermögenswerte zu übertragen, können mit Geldstrafen zwischen 100 und 200 Millionen VND (ca. 4.200 bis 8.400 Euro) rechnen. Diese verschiedenen Maßnahmen und Vorschriften zeigen, dass Vietnam entschlossen ist, klare Richtlinien im Umgang mit Kryptowährungen und Krypto-Assets zu schaffen.
Durch die Kombination aus Sanktionen und einem rechtlichen Rahmen, der bis 2025 finalisiert werden soll, will Vietnam die Risiken für Anleger minimieren und das finanzielle Ökosystem des Landes stabilisieren. Die Entwicklungen in diesem Bereich sind sowohl für lokale als auch internationale Investoren von großem Interesse.
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