
Vivid, ein in Berlin gegründetes Fintech-Unternehmen, hat kürzlich eine wichtige Entwicklung im Bereich der regulierten Kryptowährungen durchlaufen. Mit dem Erhalt der MiCAR-Lizenz (Markets in Crypto-Assets Regulation) ermöglicht Vivid, regulierte Krypto-Dienstleistungen in allen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union anzubieten. Laut Cointelegraph ist dies ein bedeutender Schritt, da die Lizenz über den niederländischen Ableger Vivid Money B.V. erwirkt wurde, die dabei von der niederländischen Finanzaufsicht AFM unterstützt wurde.
Die MiCAR-Verordnung, die ab Ende 2024 vollständig in Kraft tritt, zielt darauf ab, klare Regeln für Anbieter digitaler Vermögenswerte in der EU zu schaffen. Vor der Einführung dieser neuen Regelung mussten Unternehmen in jedem EU-Land separat Zulassungen einholen. Mit MiCAR wird ein einheitliches Lizenzsystem eingeführt, was den grenzüberschreitenden Betrieb für Unternehmen wie Vivid erheblich erleichtert. Die europäische Finanzaufsicht, ESMA, koordiniert die Umsetzung dieser Verordnung.
Expansion nach Deutschland, Frankreich und die Niederlande
Bislang war das Krypto-Angebot von Vivid lediglich auf Spanien und Italien beschränkt. Mit der neuen Lizenz plant das Unternehmen, seine Dienstleistungen ab Juli 2025 auch in anderen wichtigen Märkten wie Deutschland, Frankreich und den Niederlanden auszuweiten. Co-Gründer Alexander Emeshev hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass die Lizenz darauf abzielt, langfristiges Vertrauen unter den Kunden aufzubauen und Vivid als zuverlässigen Partner für private sowie geschäftliche Kunden zu positionieren.
Vivid ermöglicht über seine App den Handel mit mehr als 300 Kryptowährungen. Die Sicherstellung der Vermögenswerte erfolgt durch einen externen, versicherten Verwahrer. Ein weiterer Vorteil für die Nutzer: Die Verkaufserlöse werden direkt auf das verknüpfte Geldkonto übertragen, was eine schnelle Verfügbarkeit der Mittel garantiert.
Neue Dienstleistungen für Unternehmen
Seit Anfang 2024 hat Vivid zudem ein Krypto-Ertragskonto für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) eingeführt. Diese Geschäftskunden können durch Staking digitale Einnahmen erzielen, ganz ohne Mindestlaufzeit oder Sperrfristen. Vivid hat in den letzten zwölf Monaten etwa 30.000 neue Geschäftskunden gewinnen können. Um die Angebote weiter zu diversifizieren, wurden neue Produkte entwickelt, darunter ein digitales Reisekosten-Tool, eine Cashback-Funktion für Selbstständige sowie Unternehmenskredite in Kooperation mit Banxware, mit dem Ziel, KMU eine einfache Abwicklung ihrer Bankgeschäfte und Investitionen in digitale Vermögenswerte zu ermöglichen.
Emeshev unterstreicht zudem die Aspekte Sicherheit, Transparenz und Integrität der Krypto-Dienstleistungen von Vivid und betont, dass das Unternehmen zu den wenigen europäischen Anbietern gehört, die unter dem neuen EU-weiten Regulierungsrahmen zugelassen wurden. Auch andere Unternehmen wie BitGo Europe GmbH haben kürzlich eine MiCA-Lizenz erhalten, was den Trend zur Regulierung im Krypto-Bereich unterstreicht.