
Volkswagen setzt im Konflikt um die US-Autozölle auf eine Verhandlungslösung. Konzernchef Oliver Blume unterstreicht, dass umfangreiche Investitionen in den USA geplant sind, um die Fäden mit der US-Regierung zu entwirren. Der Automobilhersteller beschäftigt bereits über 20.000 Menschen in den USA und produziert dort nicht nur Autos, sondern auch Schulbusse und Lastwagen.
Aktuell wird ein neues Werk für die Marke Scout errichtet. Blume kündigte zudem weitere massive Investitionen an, die den Standort US stärken sollen. Gespräche zwischen Volkswagen und der US-Regierung laufen hauptsächlich mit dem US-Handelsminister. Auch der US-Präsident ist in den Dialog eingebunden, was die Verhandlungen zusätzlich aufwertet.
Verhandlungsklima und Konkurrenzsituation
Blume beschreibt die Gespräche mit der Bundesregierung als „absolut fair“ und „konstruktiv“. Dennoch bleibt unklar, wann ein endgültiger Abschluss der Verhandlungen zu erwarten ist. Die Dringlichkeit dieser Gespräche hat auch andere deutsche Autohersteller wie BMW und Mercedes dazu veranlasst, aktiv mit der US-Regierung über die Autozölle zu verhandeln.
Die Hintergründe des Konflikts sind ernst. Im April 2023 führte US-Präsident Donald Trump Zusatzzölle von 25% auf importierte Autos ein. Diese Entscheidung hat nicht nur Volkswagen, sondern die gesamte deutsche Automobilindustrie in eine angespannte Lage gebracht. Die USA stellen den wichtigsten Auslandsmarkt für diese Branche dar.
Laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA) werden im Jahr 2024 nahezu 450.000 Fahrzeuge aus deutscher Produktion in die USA exportiert. Dieses bedeutende Marktvolumen verdeutlicht, wie entscheidend die Verhandlungen für die deutsche Autoindustrie sind.
Die Situation ist daher nicht nur für Volkswagen, sondern für die gesamte Autoindustrie von herausragender Bedeutung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen weiterentwickeln und ob die geplanten Investitionen in den USA vor dem Hintergrund der Zölle realisiert werden können. Welt berichtet von den Bemühungen der Konzerne, den Dialog mit der US-Regierung auszubauen, während das Manager Magazin auf die Direktverhandlungen hinweist, die eine Lösung für den Zollstreit anstreben.