
In der Welt der Finanzen zeichnet sich ein spannender Wandel ab. Volks- und Raiffeisenbanken, die als Genossenschaften organisiert sind, zeigen zunehmend Unternehmergeist im Bereich Kryptowährungen. Diese Banken planen, bald ein Krypto-Angebot für Privatkunden einzuführen, was das Kundeninteresse in Zeiten von Rekordpreisen für Bitcoin und andere digitale Währungen anzieht. Laut einem Bericht der FAZ wird der Start dieses Angebots nach der Sommerpause erwartet.
Der Vertrieb von Kryptowährungen erfordert verlässliche Handelspartner, da diese rund um die Uhr gehandelt werden. Dabei unterliegen Kryptowährungen besonderen Regulierungen und gelten nicht als Wertpapiere. Die Volks- und Raiffeisenbanken wollen ihren Kunden ermöglichen, selbständig Entscheidungen zu treffen, anstatt umfassende Beratungen zu Kryptowährungen anzubieten. Commerzbank plant möglicherweise einen ähnlichen Ansatz mit ihrer Marke Comdirect, hat jedoch momentan andere Prioritäten.
DZ Bank als Vorreiter im digitalen Wandel
Die DZ Bank hat kürzlich eine eigene Plattform für die Abwicklung und Verwahrung digitaler Finanzinstrumente in Betrieb genommen. Dabei gehört die Bank zu den ersten Kreditinstituten in Deutschland, die ein solches Angebot auf Basis der Blockchain-Technologie für institutionelle Kunden bereitstellen. Mit über 300 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen ist die DZ Bank die größte Verwahrstelle in Deutschland, folgt jedoch nach BNP Paribas und State Street auf Rang drei, wie auf der Webseite von DZ Bank berichtet wird.
Dr. Holger Meffert, Leiter Wertpapierservices und Digitalverwahrung bei der DZ Bank, äußerte die Erwartung, dass in den kommenden zehn Jahren wesentliche Anteile des Kapitalmarktgeschäfts über DLT-basierte Infrastrukturen abgewickelt werden. Die Bank hat mehr als ein Dutzend Mitarbeiter in IT, Operations und Compliance eingestellt, um den Betrieb der neuen Verwahrlösung sicherzustellen. Diese Lösung wird zunächst Kryptowertpapiere wie eine Krypto-Anleihe von Siemens verwahren, die bereits gezeichnet wurde.
Regulierung und Zukunftsaussichten
Die DZ Bank war außerdem als Abwickler und Verwahrer an der ersten externen Transaktion von Kryptofondsanteilen des Bankhauses Metzler beteiligt. Die Verwahrung der Kryptowährungen ist durch das elektronische Wertpapiergesetz (eWpG) sowie vorhandene Lizenzen möglich. Im Juni plant die DZ Bank, eine Kryptoverwahrlizenz bei der BaFin zu beantragen, um institutionellen Kunden Investitionen in Kryptowährungen wie Bitcoin zu ermöglichen.
Parallel dazu arbeitet die Bank auch an einem Angebot für Privatkunden, um ihnen die direkte Investition in Kryptowährungen zu ermöglichen. Darüber hinaus kann die DZ Bank aktiv an der Explorationsphase der Europäischen Zentralbank (EZB) teilnehmen, die das Settlement großvolumiger Kapitalmarkttransaktionen in Zentralbankgeld testet. Mit diesen Schritten positioniert sich die DZ Bank als wichtiger Akteur im wachsenden Markt für digitale Assets.