
Wacker Chemie hat seinen Jahresausblick für 2025 nach unten korrigiert, was auf eine schwache Nachfrage und mehrere externe Faktoren zurückzuführen ist. Konzernchef Christian Hartel führt die Anpassung auf makroökonomische und geopolitische Unsicherheiten zurück. Hinzu kommt die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar, die das Unternehmen zusätzlich belastet.Yahoo Finance berichtet, dass die Aktie von Wacker Chemie infolge dieser Ankündigung um rund ein Prozent gefallen ist.
Die neuen Prognosen des Unternehmens rechnen mit einem Konzernumsatz zwischen 5,5 und 5,9 Milliarden Euro. Zuvor lagen die Erwartungen noch bei 6,1 bis 6,4 Milliarden Euro. Auch die Schätzung für den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wurde gesenkt, und soll nun zwischen 500 und 700 Millionen Euro liegen. Im Vergleich zu den Vorgaben von 700 bis 900 Millionen Euro ist dies ein signifikanter Rückgang.
Marktentwicklungen und Auswirkungen
Eine weitere Herausforderung stellt die schwache Entwicklung im Geschäft mit Solarsilizium dar. Das Unternehmen hat die Erwartung auf eine Erholung der Nachfrage im laufenden Jahr revidieren müssen, die bislang ausgeblieben ist. Auch die Sorgen um die Bauwirtschaft, die sich als träge erweist, wirken sich negativ auf die Polymer-Sparte von Wacker Chemie aus.Börsennews hebt hervor, dass der Umsatz im zweiten Quartal um rund vier Prozent auf 1,41 Milliarden Euro fiel und der operative Gewinn um über ein Viertel auf 114 Millionen Euro zurückging.
Das Geschäft mit Polysilizium steht zudem unter Druck durch Überkapazitäten in China, während gleichzeitig Diskussionen um mögliche Anti-Dumping-Zölle der USA gegen Solarprodukt-Importe aus Südostasien den Markt belasten. Diese Faktoren führen zu einer düsteren Perspektive für Wacker Chemie, das plant, Einsparungen im Bereich Polysilizium vorzunehmen.
Der Chemiesektor insgesamt sieht sich ähnlichen Herausforderungen gegenüber, da auch andere Unternehmen wie BASF und Covestro ihre Prognosen gesenkt haben. Die Markterwartungen für Wacker Chemie liegen allerdings in den oberen Bereichen der neuen Spannen, was eine gewisse Hoffnung auf eine Stabilisierung wiederspiegeln könnte.