Gemäß einem Bericht von www.n-tv.de, haben sich die EU-Staaten und das Europaparlament auf ein Lieferkettengesetz geeinigt, das darauf abzielt, Kinderarbeit, Ausbeutung und Umweltverschmutzung von Unternehmen zu bestrafen. Während Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen das Gesetz begrüßen, äußern deutsche Ökonomen Bedenken über die Auswirkungen auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen. Laut Tanja Gönner, der Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Industrie (BDI), bedroht das Gesetz die Unternehmen aufgrund hoher Auflagen und Rechtsunsicherheiten. Zudem beklagen Kritiker, dass Lieferanten in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern nicht auf die Anforderungen aus Europa vorbereitet sind und dass das Gesetz eine große bürokratische Belastung für Unternehmen darstellt.
Die EU hat beschlossen, dass Unternehmen ab einer bestimmten Größe unter dem Lieferkettengesetz verpflichtet sind, negative Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf Menschenrechte und Umwelt zu ermitteln und möglichen Folgen entgegenzuwirken. Zudem müssen sie die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards auch bei ihren Partnerunternehmen in der Wertschöpfungskette überwachen. Bei Verstößen drohen den Unternehmen Strafen von bis zu fünf Prozent ihres weltweiten Umsatzes. Interessanterweise gilt das Gesetz zunächst nicht für den Finanzsektor, was von einigen Kritikern als verpasste Chance angesehen wird, den Finanzsektor ebenfalls in die Pflicht zu nehmen.
Die Auswirkungen des Lieferkettengesetzes könnten erheblich sein. Die bürokratischen Belastungen und die potenziellen Strafen könnten dazu führen, dass europäische Unternehmen ihre Lieferketten nicht weiter diversifizieren und sich aus Drittstaaten zurückziehen. Dies könnte die internationale Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen beeinträchtigen und chinesischen Unternehmen in diesem Bereich freie Bahn schaffen. Zudem könnte die vorübergehende Ausnahme des Finanzsektors dazu führen, dass Investitionen und Kredite weiterhin zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden beitragen, was von einigen Organisationen kritisiert wird.
Insgesamt ist das Lieferkettengesetz ein umstrittenes Thema, das sowohl Befürworter als auch Kritiker hervorbringt. Die endgültige Zustimmung des Europaparlaments und der Mitgliedstaaten steht noch aus, aber die potenziellen Auswirkungen auf den Markt und die Finanzbranche sind bereits Gegenstand intensiver Diskussionen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und welche Anpassungen möglicherweise vorgenommen werden, um die Bedenken der Kritiker zu adressieren.
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