Die Sorge um das Wirtschaftswachstum ist allgegenwärtig – von hochrangigen politischen Debatten und politischen Manifesten bis hin zur täglichen Berichterstattung. In Deutschland hat der jüngste Haushaltsplan der Bundesregierung ein stärkeres Wachstum zur obersten Priorität erklärt. In Indien sind die Staats- und Regierungschefs bestrebt, ihr Land wieder zur am schnellsten wachsenden Volkswirtschaft der Welt zu machen. In China, wo die Gefahr einer Deflation droht, ist die Regierung zweifellos besorgt, ihr Wachstumsziel von fünf Prozent für dieses Jahr zu erreichen. Im Vereinigten Königreich hat der Vorsitzende der oppositionellen Labour-Partei, Keir Starmer, geschworen, im Falle seiner Regierungsübernahme für das höchste nachhaltige Wachstum in der G7 zu sorgen, und auch die regierenden Konservativen äußern ähnliche Ambitionen (man erinnere sich an das inzwischen berüchtigte Mantra der ehemaligen Premierministerin Liz Truss: „Wachstum, Wachstum, Wachstum“).
Die Sorge um das Wirtschaftswachstum ist ein zentrales Thema in politischen Debatten und auch in der alltäglichen Berichterstattung. Es ist klar, dass Regierungen auf der ganzen Welt bestrebt sind, ihr Land wirtschaftlich voranzubringen und ein höheres Wachstum zu erreichen. Dieser Artikel betont jedoch die Notwendigkeit, das Wachstum an sich nicht als das alleinige Ziel anzusehen. Vielmehr sollte sich die Wirtschaftspolitik auf die Ausrichtung der Wirtschaft konzentrieren, um sicherzustellen, dass das Wachstum nachhaltig und inklusiv ist.
Die Autorin argumentiert, dass es nicht ausreicht, einfach auf ein hohes Wachstum zu setzen, ohne auf die Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen oder die Umwelt zu achten. Sie weist auf erfolgreiche Beispiele hin, bei denen das Streben nach anderen Zielen letztendlich zu wirtschaftlichem Wachstum geführt hat. Die Mission der NASA, einen Menschen auf dem Mond zu landen, hat zum Beispiel zahlreiche technologische Innovationen hervorgebracht, die später einen beträchtlichen wirtschaftlichen Wert hatten. Die Autorin betont auch die Bedeutung der Digitalisierung für das Wachstum und fordert, die digitale Kluft zu schließen, um sicherzustellen, dass das Wachstum nicht auf dem Missbrauch von Marktmacht durch große Technologieunternehmen basiert.
Der Artikel argumentiert auch, dass eine Finanzialisierung der Wirtschaftstätigkeit vermieden werden sollte. Die Autorin kritisiert, dass Unternehmen zu viel in Aktienrückkäufe und Dividendenausschüttungen investieren, anstatt in Humankapital, Maschinen und Forschung und Entwicklung. Sie betont die Notwendigkeit, wieder in die Realwirtschaft zu investieren und die Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Situation der Arbeitnehmer zu verbessern. Außerdem plädiert sie dafür, dass Regierungen eine aktivere Rolle spielen und klare Ziele zur Förderung eines inklusiven und nachhaltigen Wachstums setzen sollten.
Der Artikel endet mit dem Appell, dass Regierungen ihr Potenzial als Wertschöpfer nutzen sollten, um die Wirtschaft zu gestalten. Es wird betont, dass die Neuausrichtung öffentlicher Institutionen auf ehrgeizige Aufgaben anstelle enger Wachstumsziele dazu beitragen kann, die großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen und sicherzustellen, dass die Wirtschaft in die richtige Richtung wächst.
Quelle: Gemäß einem Bericht von www.project-syndicate.org
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