Gemäß einem Bericht von www.faz.net, gibt es seit dem Jahr 2015 in Europa den ELTIF (European long-term investment funds), der es Privatanlegern ermöglicht, in langfristige, alternative Anlagen zu investieren. Beispiele hierfür sind Private Equity, Private Debt, Infrastrukturprojekte und Immobilienprojekte. Allerdings gab es bisher nur wenige ELTIFs und das investierte Vermögen war vergleichsweise gering. Die Finanzbranche kritisierte die Regularien des ELTIF als zu kompliziert und unflexibel.
Eine Auswertung des Analysehauses Scope zeigt, dass bis Ende 2022 insgesamt nur 77 ELTIFs aufgelegt wurden. Das investierte Vermögen betrug gut 11 Milliarden Euro. Im Vergleich dazu verwalten Fondsgesellschaften in der EU mit 13 Billionen Euro, vor allem in Aktien-, Anleihen- und Mischfonds, erheblich mehr Vermögen. Dabei ist die Verteilung umgekehrt: Nur 10 Prozent der Vermögenswerte sind an Börsen handelbar, während 90 Prozent nicht börsennotiert sind. Dies schafft eine Ungerechtigkeit, da nur große Investoren an solchen Projekten teilhaben können.
Der mangelnde Erfolg des ELTIF könnte weitreichende Auswirkungen auf den Markt und die Branche haben. Privatanleger haben aufgrund der begrenzten Angebot an alternative Anlagen weniger Diversifizierungsmöglichkeiten in ihren Portfolios. Zudem könnten Unternehmen, die auf private Vermögenswerte angewiesen sind, weniger Kapital zur Verfügung haben. Dies könnte sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit und Innovation in verschiedenen Branchen auswirken.
Es ist daher wichtig, dass die Regularien des ELTIF überarbeitet und flexibler gestaltet werden, um Privatanlegern einen einfacheren Zugang zu langfristigen, alternativen Anlagen zu ermöglichen und die Investition in diese Vermögenswerte attraktiver zu machen.
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