
Der Wiedereinstieg ins Berufsleben gestaltet sich für viele Menschen nach längeren Unterbrechungen als herausfordernd. Insbesondere die Unsicherheiten bezüglich der aktuellen Anforderungen im Job, die Notwendigkeit, veraltetes Fachwissen aufzufrischen, sowie die Vereinbarkeit von familiären Verpflichtungen und Arbeitszeiten stellen häufig Hürden dar. Dennoch bieten sich Wiedereinsteigern auch zahlreiche Vorteile, wie die Verbesserung der finanziellen Situation, die Weiterentwicklung von Fähigkeiten, der Aufbau sozialer Kontakte sowie die Strukturierung des Alltags. Darüber hinaus können durch die Rückkehr ins Berufsleben auch wertvolle Rentenpunkte erworben werden, die für die finanzielle Absicherung im Alter entscheidend sind, berichtet die Süddeutsche Zeitung.
Die Herausforderungen, die mit einem Wiedereinstieg verbunden sind, variieren stark und hängen von der individuellen Lebenssituation sowie der Dauer der Abwesenheit ab. Viele Wiedereinsteiger müssen sich auf neue Organisationsstrukturen und Geschäftsmodelle einstellen, was eine gründliche Vorbereitung erfordert. Hierbei spielen Gespräche mit dem früheren Arbeitgeber oder die Nutzung von Unterstützungsangeboten eine Rolle. Die Berufsberatung im Erwerbsleben (BBiE) der Bundesagentur für Arbeit bietet spezielle Hilfen an, die über die Unterstützung für arbeitssuchende Personen hinausgehen.
Unterstützungsmöglichkeiten und Beratungsangebote
Laut Freie Presse ist die BBiE besonders für folgende Gruppen von Bedeutung:
- Personen, die nach der Elternzeit wieder arbeiten möchten.
- Personen, die nach langjähriger Pflege von Angehörigen zurückkehren möchten.
- Personen, die einen Berufswechsel anstreben.
Die Berater der BBiE informieren über Förderangebote, assistieren bei der Suche nach Umschulungen oder Weiterbildungen und unterstützen aktiv bei der Stellensuche. Beratungstermine können bequem online vereinbart werden.
Die Stille Reserve
In Deutschland zählt mehr als drei Millionen Menschen zur sogenannten „Stillen Reserve“ des Arbeitsmarktes. Diese Gruppe umfasst Personen, die nicht aktiv auf dem Arbeitsmarkt sind und keine Leistungen wie Arbeitslosengeld beziehen, jedoch potenziell arbeitsfähig sind. Zu den häufigsten Gründen für die Inaktivität gehören Care-Arbeit, wie die Pflege von Angehörigen oder die Erziehung von Kindern.
Um erfolgreich in das Berufsleben zurückzukehren, sollten potenzielle Wiedereinsteiger ihren eigenen Fähigkeiten einen Abgleich mit den aktuellen Anforderungen vornehmen. Ein durchdachter Plan, der auch mögliche Weiterbildungsbedarfe und Betreuungsangebote für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige berücksichtigt, kann hierbei von Vorteil sein. Die Ehrlichkeit zur eigenen Situation und die Auseinandersetzung mit den Gründen für die Abwesenheit sind entscheidend für einen erfolgreichen Wiedereinstieg. Weiterbildung wird insbesondere dann empfohlen, wenn eine Rückkehr in den ursprünglichen Beruf angestrebt wird und die Abwesenheit nicht zu lang war.