
Der Stadtrat von Wuppertal hat Mitte Dezember 2024 die Verwaltung beauftragt, die Verwaltungsprozesse zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft zu überprüfen und mögliche Verbesserungen aufzuzeigen. In diesem Zusammenhang betont die Wirtschaftsdezernentin Dr. Sandra Zeh die bedeutende Rolle der Unternehmen für Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze und Gewerbesteuerzahlungen. Ziel ist es, ein investorenfreundliches Klima zu schaffen, das durch verlässliches Verwaltungshandeln sowie durch schnellere Bearbeitungs- und Genehmigungsprozesse geprägt ist.
Eine eigens eingesetzte Projektgruppe, die alle relevanten Stellen wie Bauen und Denkmalschutz, Stadtentwicklung, Digitalisierung, die Organisationsabteilung, Feuerwehr und Wirtschaftsförderung umfasst, hat bereits ihre Arbeit aufgenommen. Der erste Schwerpunkt liegt auf der Überprüfung des Baugenehmigungsverfahrens, dessen Verbesserungen bereits bemerkenswert sind. So sind 55 Prozent der Bestandsakten, also 127.000 Stück, digitalisiert. Zudem wurde eine neue Microsite mit anwenderfreundlichen Informationen eingerichtet und die Altakteneinsicht über das Serviceportal der Stadt ermöglicht.
Geplante Maßnahmen zur Prozessoptimierung
Ein wichtiges Element dieser Optimierung stellt die Einführung einer „Vorprüfstelle“ dar, die eine schnelle Beurteilung von Anträgen ermöglicht. Dr. Sandra Zeh hebt hervor, dass es jedoch notwendig ist, weitere Optimierungspotentiale im Baugenehmigungsverfahren zu identifizieren. Hierzu werden die Beteiligungsprozesse mit anderen relevanten Stellen, wie Feuerwehr, Denkmalbehörde, Straßen- und Verkehrsressort, Grünflächenamt und Umweltressort, verkürzt und beschleunigt.
Darüber hinaus sollen verbindliche Fristen für Bearbeitungsschritte im Baugenehmigungsverfahren eingeführt werden, sodass Antragsteller den Stand der Bearbeitung digital nachvollziehen können. Ein weiterer Punkt auf der Agenda ist die Verbesserung der Qualität unvollständig eingereichter Anträge, von denen etwa 55 Prozent betroffen sind. Dazu wird ein technikgestütztes Terminvorbuchungssystem für Bürger zur kompetenten Beratung eingeführt. Die IHK und die Kreishandwerkerschaft sollen ebenfalls in Gespräche einbezogen werden, um deren Erfahrungen und Vorschläge zu berücksichtigen. Der Wirtschaftsausschuss wird am 3. Juli über den Stand der Umsetzung informiert und plant eine weitergehende Betrachtung anderer Verwaltungsprozesse, insbesondere im Bereich „Zuwanderung und Integration“.
Eine ähnliche Entwicklung findet auch in Frankfurt statt. Ab dem 1. April 2025 wird die Bauaufsicht Frankfurt das Baugenehmigungsverfahren vollständig digital abwickeln. Diese Entscheidung reagiert auf die Forderungen von Bauherren und Architekten nach einem modernen und transparenten Verfahren. Der Stadtrat Marcus Gwechenberger unterstreicht die Notwendigkeit digitaler Verwaltungsprozesse für Bürger, Unternehmen und den Wirtschaftsstandort Frankfurt. Durch die Digitalisierung des Bauantragsverfahrens sollen sowohl Bürokratie abgebaut als auch die Bearbeitungszeiten verkürzt und die Transparenz erhöht werden, wie [wirtschaft.hessen.de](https://wirtschaft.hessen.de/presse/digitalisierung-als-meilenstein-fuer-eine-moderne-und-effiziente-verwaltung) berichtete.
Die Bauaufsicht Frankfurt hat bereits seit 2017 mit der digitalen Antragstellung angefangen und wird dabei von Ekom21 unterstützt, das für die Entwicklung eines zentralen digitalen Bauportals für Hessen sorgt. Hessens Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori bezeichnet den digitalen Bauantrag als Meilenstein für die Digitalisierung in Hessen. Zu den Vorteilen zählen eine Reduzierung von Druck- und Plotterkosten, schnellere Bearbeitung von Anträgen sowie eine effiziente Archivierung.