
Die aktuelle Wirtschaftslage wird zunehmend von Unsicherheiten geprägt. Am 21. Mai 2025 berichten die „Wirtschaftsweisen“, dass die Konjunkturprognose für das Jahr 2025 auf bescheidene 0,0 Prozent gesenkt werden musste. Veronika Grimm, Mitglied des Sachverständigenausschusses, thematisierte in diesem Zusammenhang die Handelskonflikte, die unter der Präsidentschaft von Donald Trump entstanden sind. Diese Konflikte haben sich negativ auf die globale Wirtschaft ausgewirkt und treiben die Unsicherheit in den Märkten weiter an.
Die Erwartungen für das Wachstum im nächsten Jahr sind ebenfalls gedämpft. Es wird ein langsames Wirtschaftswachstum prognostiziert, wobei für 2026 ein Anstieg auf 1 Prozent vorausgesehen wird. Dieser Anstieg hängt von einer Abnahme der Unterauslastung der Wirtschaft ab. Grimm hebt hervor, dass zur Steigerung des Wachstumspotenzials der Volkswirtschaft dringend Strukturreformen notwendig sind. Ein großer Punkt bleibt, dass die für 2025 geplanten schuldenfinanzierten Investitionen noch nicht umgesetzt wurden.
Notwendigkeit von Strukturreformen
Ein zentrales Anliegen von Grimm ist die Notwendigkeit, die Reformlandschaft zu überdenken. Kritisch wird angemerkt, dass sich die „Wirtschaftsweisen“ nicht auf einen klaren Reformweg einigen konnten, obwohl bedeutende Themen wie Bürokratieabbau und Strukturwandel angesprochen wurden. Besonders wichtig sei es, ambitioniertere Maßnahmen zur Deregulierung und zur Senkung der Lohnnebenkosten zu ergreifen.
Ein weiterer Aspekt, den Grimm hervorhebt, ist die demografische Entwicklung. Die Babyboomer-Generation wird in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen, was zu einem dramatischen Rückgang des Arbeitsvolumens führen könnte. Deshalb fordert sie Maßnahmen, die dazu beitragen, Arbeitsanreize zu erhöhen, die Migration in den Arbeitsmarkt zu fördern und die Digitalisierung voranzutreiben.
Bauwirtschaft als Hoffnungsträger
In der Baubranche hingegen gibt es Lichtblicke. Für das kommende Jahr wird eine Beschleunigung insbesondere im Tiefbau erwartet, was entscheidend für Investitionsvorhaben ist. Dennoch wird warnend darauf hingewiesen, dass ohne geeignete Rahmenbedingungen die zusätzlichen Investitionsmittel lediglich zu höheren Preisen führen könnten. Dies könnte die Inflationsrate anheizen und den wirtschaftlichen Spielraum weiter einschränken.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die geopolitischen Herausforderungen und die daraus resultierenden wirtschaftlichen Unsicherheiten die Notwendigkeit von strukturellen Anpassungen unterstreichen. Angesichts der Berichte von [Welt] und [IWH], die beide auf die Dringlichkeit eingeschränkter Wachstumsprognosen und notwendiger Reformen hinweisen, ist klar, dass Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft gefordert sind, entschiedene Schritte zu unternehmen.
Das umfassende Gutachten der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose, das zweimal jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz erstellt wird, wird am 10. April 2025 veröffentlicht und wird auch auf der Website www.gemeinschaftsdiagnose.de verfügbar sein.