Wirtschaft

Wirtschaft in Mitteldeutschland: Stillstand trotz leichter Verbesserung!

Die wirtschaftliche Lage in Mitteldeutschland hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert, doch eine echte Trendwende bleibt aus. Bei einer aktuellen Konjunkturumfrage, präsentiert in Leipzig von der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammer, liegt der Konjunkturklima-Index bei 32,4 Punkten. Dies ist nur ein marginaler Anstieg zum Vorjahreswert von 31 Punkten, bleibt jedoch weit entfernt von dem Höchststand von 89 Punkten, der im Frühjahr 2018 erreicht wurde. Präsident Thomas Keindorf von der Handwerkskammer Halle äußerte, dass trotz dieser minimalen Verbesserung keine konjunkturellen Aufschwünge in Sicht seien, so berichtet Süddeutsche.

Die Umfrage, die mehr als 147.000 Unternehmen in der Region zwischen Elbe und Saale repräsentiert, zeigt eine besorgniserregende Entwicklung: Viele Unternehmen berichten von gesunkenen Umsätzen und Erträgen. Kristian Kirpal, Präsident der IHK Leipzig, warnte vor einem zunehmenden Kostendruck, der die Lage der Firmen zusätzlich belastet. Hochpreisige Energiekosten und steigende Löhne drücken auf die Stimmung in der mitteldeutschen Wirtschaft.

Stagnation und Investitionsklima

Der aktuelle stagnierende Zustand der Wirtschaft wird als ungünstig beschrieben. Insbesondere das Investitionsklima gilt als schlecht: Hohe Standort- und Arbeitskosten sowie bürokratische Hürden schränken die Bereitschaft zur Investition erheblich ein. Kammerfunktionäre fordern deshalb einen wirtschaftspolitischen Kurswechsel. Sie setzen sich für mehrere Sofortmaßnahmen ein, wie eine nachhaltige Senkung der Energiekosten und den Abbau von Bürokratie, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern, ergänzend berichtet Hallespektrum.

Besondere Sorge bereitet den Kammern ebenfalls der Fachkräftenachwuchs. Die Zahl der jungen Menschen in dualer Ausbildung nimmt ab, was langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Region gefährden könnte. In diesem Kontext fordern die Funktionäre Maßnahmen zur Stärkung der beruflichen Ausbildung und eine Anpassung der Regelsätze der Grundsicherung an die Lohnentwicklung, um mehr Menschen in Erwerbsarbeit zu bringen.

Wirtschaftspolitische Forderungen

Unter den umfassenden Forderungen der mitteldeutschen Wirtschaftskammern stehen unter anderem:

  • Senkung der Energiekosten, etwa durch Absenkung der Stromsteuer und gedeckelte Netzentgelte.
  • Technologieoffene und grundlastorientierte Neuausrichtung der Energiewende.
  • Senkung der Körperschaftssteuer und bessere steuerliche Behandlung von Personengesellschaften.
  • Bürokratieabbau und das Prinzip „One in, two out“ in der Gesetzgebung.
  • Stärkung der Erwerbsarbeit.
  • Staatliche Ausgaben sollten nur im investiven Kontext erfolgen, um künftige Generationen vor übermäßiger Belastung zu schützen.

Die Kammern zeigen sich kämpferisch, aber die Lage bleibt angespannt. Ohne grundlegende wirtschaftspolitische Veränderungen könnte sich die stagnierende Entwicklung weiter festigen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert