
In Mecklenburg-Vorpommern sind die Wirtschaftslenker unzufrieden mit der derzeitigen Wirtschaftspolitik der rot-roten Landesregierung. Die Präsidenten der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Rostock, Klaus-Jürgen Strupp, und der IHK zu Schwerin, Matthias Belke, fordern dringend bessere Rahmenbedingungen für Unternehmen. Laut stern.de ist insbesondere der Ruf nach konkreten Entlastungen laut geworden, während die Regierungspolitik bisher auf Absichtserklärungen setze.
Diese Unzufriedenheit hat sich verstärkt, nachdem ein Regierungssprecher die Kritik von 17 Kammern und Verbänden zurückwies. Er verwies stattdessen auf die positiven Entwicklungen wie Neuansiedlungen und Unternehmens-Erweiterungen sowie die Bemühungen um niedrigere Strompreise. Trotz dieser Argumente bleibt die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern jedoch in einem Stimmungstief, wie die jüngste Konjunkturumfrage der drei IHKs in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg zeigt, auf die ndr.de hinweist.
Stimmungstief in der Wirtschaft
Die Umfrage ergab, dass ein zunehmender Anteil der Unternehmen für 2024 mit schlechteren Geschäften rechnet. Konkrete Faktoren, die dazu beitragen, sind hohe Energiepreise, steigende Arbeitskosten und eine schwankende Wirtschaftspolitik. Unternehmen in ländlichen Regionen klagen zudem über eine unzureichende digitale Breitbandversorgung.
Laut der Umfrage erwarten 41 Prozent der befragten Betriebe, die insgesamt 940 von 5.900 angesprochenen Unternehmen ausmachten, eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage im kommenden Jahr. 50 Prozent gehen von gleich bleibenden Ergebnissen aus, während nur 9 Prozent eine Verbesserung erwarten. Alarmierend ist zudem, dass nur noch gut ein Drittel der Unternehmen von einer guten Lage spricht.
Kritik als Handlungsanreiz
Belke und Strupp sehen in der Kritik an der Regierung einen Aufruf zum Handeln für eine wirtschaftsnahe Politik. Belke betont die Notwendigkeit, dass die Landesregierung beim Bund Ergebnisse einfordern muss, insbesondere hinsichtlich der Netzentgelte, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Strupp hebt hervor, dass nachhaltiges Wirtschaftswachstum nur durch unternehmerfreundliche Rahmenbedingungen gewährleistet werden kann.
Das Jahr 2024 hatte zunächst das Potenzial, das zweithöchste Wirtschaftswachstum aller Bundesländer zu erreichen. Doch die Herausforderungen, vor denen die Unternehmen aktuell stehen, lassen die Erwartungen sinken. In Anbetracht dieser Entwicklungen ist es unerlässlich, dass die Landesregierung auf die Bedürfnisse und Sorgen der Wirtschaft reagiert, um Mecklenburg-Vorpommern langfristig wettbewerbsfähig zu halten.