![](https://der-markt.net/wp-content/uploads/2025/02/DSC1742553-Foto-wirtschaftsministerin-hoffmeister-kraut-startet-indien-reise-zur-fachkrfte-gewinnung-780x470.jpg)
Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, hat eine mehrtägige Delegationsreise nach Indien begonnen. Die Reise umfasst die Städte Delhi, Pune und Mumbai und wird von einer 44-köpfigen Delegation aus Vertretern von Unternehmen, Politik, Wissenschaft, Verbänden und Medien begleitet. Thematische Schwerpunkte der Reise sind Maschinenbau und Medizintechnik. Baden-Württemberg betrachtet Indien als einen vielversprechenden Markt zur Erschließung von Wachstumspotenzialen.
Politische Gespräche stehen ebenfalls auf der Agenda der Ministerin, die sich unter anderem am 4. Februar 2025 mit Shobha Karandlaje, Minister of State for Labour and Employment, treffen wird. In Pune und Mumbai wird das Thema Fachkräfte eine zentrale Rolle spielen, wobei eine Absichtserklärung zur Fachkräftemigration und Berufsbildung im Fokus steht. Zudem wird Hoffmeister-Kraut am Goetheinstitut in Pune ein Auge auf die Deutschkurse werfen, die für indische Fachkräfte angeboten werden. Ein Gespräch mit Vertretern der neuen Regierung von Maharashtra ist ebenfalls für den 7. Februar 2025 geplant.
Fachkräftestrategie und Handelsbeziehungen
Die Ministerin betont die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit indischen Partnern, um die Fachkräftelücke zu schließen. In Pune wird sie zudem das Unternehmen Bharat Forge und das baden-württembergische Entwicklungszentrum von Marquardt besuchen, das an Lösungen im Bereich Elektromobilität arbeitet. Hoffmeister-Kraut fordert die EU auf, die Verhandlungen zu einem Freihandelsabkommen mit Indien voranzutreiben.
Baden-Württemberg hat rund 350 Unternehmen in Indien und 50 indische Unternehmen in Baden-Württemberg. 2023 betrug das Handelsvolumen zwischen Baden-Württemberg und Indien 4,267 Milliarden Euro. Die Exporte aus Baden-Württemberg nach Indien beliefen sich auf 2,430 Milliarden Euro, während die Importe aus Indien 1,837 Milliarden Euro erreichten. Hauptausfuhrgüter nach Indien waren Maschinen, Datenverarbeitungsgeräte und elektrische Ausrüstungen. Im Gegenzug kamen Maschinen, pharmazeutische Erzeugnisse und Kraftwagen aus Indien nach Baden-Württemberg.
Parallel zu dieser Delegationsreise hat das Bundeskabinett am 16. Oktober 2024 die Fachkräftestrategie Indien beschlossen. Diese von dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Auswärtigen Amt erstellte Strategie zielt darauf ab, die Fachkräftegewinnung aus Indien auszubauen. Zu den 30 geplanten Maßnahmen gehören der Abbau bürokratischer Hürden, die Digitalisierung der Visa-Erteilung für indische Fachkräfte sowie eine verstärkte Vermittlung der deutschen Sprache in Indien.
Durch diese Initiativen sollen die positiven Entwicklungen in der Anwerbung indischer Arbeitskräfte unterstützt werden, um den steigenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften in Deutschland zu decken.