
In der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft zeigt sich laut einer aktuellen Umfrage der IHK Schwaben ein positiver Stimmungswechsel. Unternehmen blicken optimistischer in die Zukunft als zu Jahresbeginn, was sich in einem Anstieg des IHK-Konjunkturindex um fünf Punkte auf 104 Punkte niederschlägt. Dies ist das erste Mal seit einem Jahr, dass der Index über der Wachstumsschwelle von 100 Punkten liegt. Der zehnjährige Durchschnitt des Index liegt jedoch noch bei 115 Punkten, was auf Raum für weitere Verbesserungen hinweist.
IHK-Präsident fordert von der neuen Bundesregierung Entschlossenheit, Geschlossenheit und Tempo, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Der größte Risikofaktor für die wirtschaftliche Entwicklung bleibt jedoch die wirtschaftspolitische Unsicherheit, die auch deutschlandweit von vielen Unternehmen als belastend wahrgenommen wird.
Wirtschaftslage in Deutschland
<pWährend die Stimmung in Schwaben eine vorsichtige Verbesserung erfährt, sieht die Situation in Deutschland insgesamt düsterer aus. Laut einer Konjunktur-Umfrage der IHK Köln, die die aktuelle Lage der Unternehmen widerspiegelt, befindet sich Deutschland in einer Wirtschaftskrise; das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte 2024 zum zweiten Mal in Folge. Nur 20 % der befragten Unternehmen berichten von einer guten Geschäftslage, während 28 % eine schlechte Lage angeben und 29 % pessimistische Erwartungen für die kommenden Monate hegen.
Die Risiken für die deutsche Wirtschaft sind zahlreich: 62,8 % der Unternehmen sehen die Inlandsnachfrage als größte Bedrohung, gefolgt von den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (55,8 %). Auch steigende Arbeitskosten und Energiepreise werden von vielen Unternehmen als Risikofaktoren wahrgenommen. Die Anzahl der genannten Risiken ist seit 2018 um 35 % gestiegen, was auf ein zunehmendes Unsicherheitsgefühl hinweist.
Investitionsverhalten
In der Industrie ist der Druck enorm: 36 % der Industrieunternehmen beschreiben die Geschäftslage als „schlecht“ und nur 7 % erwarten eine Verbesserung in den nächsten 12 Monaten. Fast 50 % planen geringere Investitionen im Inland, während 38 % Jobs abbauen möchten. Im Gegensatz dazu zeigen 27 % der Einzelhändler eine vorsichtige positive Entwicklung und erläutern, dass die Lage sich „gut“ oder „besser“ gestalte.
Zudem verlagern viele Unternehmen ihre Investitionen ins Ausland. 29 % der international tätigen Unternehmen planen, Auslandsstandorte auszubauen, während 34 % ihre Investitionen im Inland zurückfahren. Nordamerika gewinnt als Ziel für Auslandinvestitionen zunehmend an Bedeutung, während die Eurozone nach wie vor das Hauptziel bleibt (67,5 %).
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass sich die Stimmung in der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft aufhellt, während die deutsche Wirtschaft insgesamt mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert ist. Die IHK-Präsidenten sowohl in Schwaben als auch in Köln appellieren an die Politik, dringend die notwendigen Schritte zur Stabilisierung der Wirtschaft einzuleiten.
Die IHK Schwaben berichtet von einer vorsichtigen Verbesserung der Stimmung (Merkur), während die IHK Köln die schwierige Lage vieler Unternehmen in Deutschland hervorhebt (IHK Köln).