Investitionen

Wirtschaftsweise schlagen Alarm: Mütterrente bedroht unsere Finanzen!

Die Reform der Mütterrente steht weiterhin im Zentrum kontroverser Diskussionen. Laut den Wirtschaftsweisen wird die Finanzierung der erweiterten Regelung als problematisch eingestuft. Diese Warnung wurde kürzlich mit der Veröffentlichung des Frühjahrsgutachtens am 21. Mai 2025 laut. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem neuen Finanzpaket der Koalition aus CDU, CSU und SPD, das sich unter anderem mit der Mütterrente beschäftigt. Merkur berichtet, dass Ulrike Malmendier, Mitglied des Sachverständigenrats, betont, diese Investitionen müssten zusätzlich sein und dürften nicht reguläre Haushaltsausgaben ersetzen.

Die Berechnungen zeigen, dass die Mütterrente, die die vollständige Anrechnung von Erziehungszeiten für Mütter vorsieht, die vor 1992 Kinder bekommen haben, nicht durch Beiträge gedeckt ist. Stattdessen wird sie durch erhebliche Steuerzuschüsse finanziert. Wirtschaftsweisen rechnen mit Mehrkosten von etwa 4,9 Milliarden Euro pro Jahr. Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) schätzt die Kosten für die Ausweitung sogar auf rund fünf Milliarden Euro jährlich. Zeit beschreibt, dass im Sondierungspapier der neuen Regierung keine klaren finanziellen Mittel angegeben sind.

Kritik an der Finanzierung

Die DRV-Präsidentin Gundula Roßbach äußerte Bedenken hinsichtlich der Machbarkeit der Pläne im Tagesspiegel. Es wird darauf hingewiesen, dass entweder die Mütterrente vollständig aus Steuermitteln finanziert werden müsse oder der Beitragssatz um 0,25 Prozentpunkte steigen könnte. Prognosen deuten darauf hin, dass der Beitragssatz bis 2027 über 19 Prozent ansteigen könnte. Ein Rentenpunkt entspricht derzeit 39,32 Euro, und im Durchschnitt erhöhen Mütterrenten das monatliche Einkommen der betroffenen Frauen um 107 Euro.

Rund 9,8 Millionen Frauen profitieren derzeit von der Mütterrente, wobei fast 87 Prozent der Frauen über 65 Jahren Mütterrenten beziehen. Es wird jedoch auch berichtet, dass Frauen, die vor 1992 Kinder geboren haben, im Vergleich zu jenen, die danach Kinder bekommen haben, benachteiligt sind. Letztere erhalten bis zu drei Jahre Erziehungszeit angerechnet, während die Regelung für die älteren Mütter maximal zwei Jahre und sechs Monate umfasst.

Vorschläge zur Finanzierung der Ausweitung

  • Einführung einer Aktivrente, die Babyboomer zur späteren Rente motiviert.
  • Steuerfreies Einkommen von bis zu 2.000 Euro pro Monat für längeres Arbeiten.
  • Schätzung: 300.000 zusätzliche Erwerbstätige, BIP-Wachstum von 18,2 Milliarden Euro.
  • Überprüfung der Regelung zur Rente mit 63 (abschlagsfrei nach 45 Beitragsjahren).
  • Kosten der vorgezogenen Rente bis 2035: 140 Milliarden Euro.
  • Rentenaufschubprämie von 22.000 Euro für Boomer, die den Rentebeginn verschieben.
  • Schätzung: Eine Million Menschen könnten profitieren, zusätzliches Steueraufkommen von 7,1 Milliarden Euro.
  • Flexi-Rente als möglicher Beitrag zur Finanzierung.
  • Generationenkapital zur Stabilisierung der Beiträge und Refinanzierung versicherungsfremder Leistungen.
  • Diskussion über Versicherungspflicht für Selbstständige, die nicht abgesichert sind.
  • Schätzung: 20 Milliarden Euro zusätzliche Einnahmen durch Versicherungspflicht für 2,5 Millionen Selbstständige.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Mütterrente nicht nur ein Thema der sozialen Gerechtigkeit ist, sondern auch tiefgreifende finanzielle Überlegungen mit sich bringt. Die anstehenden Entscheidungen werden entscheidend dafür sein, wie die zukünftige Rentenpolitik Deutschlands gestaltet wird.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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