
Die deutsche Wirtschaft zeigt Erholungstendenzen, wie der aktuelle Ifo-Geschäftsklimaindex zeigt, der den höchsten Stand seit einem Jahr erreicht hat. Der Ifo-Präsident Clemens Fuest kommentiert, dass die Wirtschaft allmählich Zuversicht schöpft, insbesondere im Dienstleistungssektor. Die Stimmung hier hat sich merklich verbessert, während das Geschäftsklima in Industriebetrieben nur leichte Fortschritte verzeichnet.
Besonders im verarbeitenden Gewerbe herrscht jedoch Unzufriedenheit mit dem Auftragsbestand. Diese Gemengelage führt dazu, dass mehrere große Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen für die kommenden Jahre nach oben korrigiert haben. Das Ifo Institut prophezeit ein BIP-Wachstum von 1,5 Prozent, was eine deutliche Erhöhung gegenüber der ursprünglich erwarteten Rate von 0,8 Prozent darstellt.
Prognosen für die kommenden Jahre
Die Aussichten für 2023 wurden ebenfalls leicht angehoben, von 0,2 auf 0,3 Prozent. Das Institut für Weltwirtschaft Kiel (IfW) hat die Prognose für 2026 auf 1,6 Prozent angehoben und für 2025 von 0,0 auf 0,3 Prozent. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) rechnet nun mit einem Wachstum von 0,4 Prozent für 2023, zuvor waren es lediglich 0,1 Prozent. Außerdem prognostiziert das IWH 1,1 Prozent Wachstum für 2026.
Jedoch warnt Peter Leibinger, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), dass trotz der verbesserten Stimmung die tatsächliche Lage vorsichtiger betrachtet werden sollte. Der BDI rechnet mit einem Rückgang des BIP um 0,3 Prozent für 2023. Dieser Unterschied zu den optimistischeren Einschätzungen der Wirtschaftsforschungsinstitute resultiert vor allem aus der Berücksichtigung von Trumps Zöllen, die ab Juli in Kraft treten.
Herausforderungen für die Industrie
Die Industrieproduktion liegt nach wie vor 9 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019, während die Kapazitätsauslastung lediglich bei 77 Prozent liegt. Leibinger hebt hervor, dass der Weg aus der Rezession noch weit sei, weist aber auch auf die Chancen für das kommende Jahr hin. Er fordert zudem konkrete Maßnahmen von der Bundesregierung, wie etwa einen Bürokratieabbau, um die Rahmenbedingungen für die Unternehmen zu verbessern.
Der Ifo-Geschäftsklimaindex wird regelmäßig aktualisiert und bietet wertvolle Einblicke in die wirtschaftliche Stimmungslage in Deutschland. Die letzte Veröffentlichung stammt vom 22. Mai 2025 und umfasst Daten von Februar 2024 bis Mai 2025. Weitere Informationen sind auf der Seite von Statista zu finden, die die Entwicklung des Index grafisch darstellt und zugänglich macht, um die Wirtschaftsentwicklung besser zu verfolgen. Für mehr Details besuchen Sie die Website von Statista.
In der heutigen Diskussionsrunde über die Stromsteuer steht Wirtschaftsministerin Reiche durch diese Entwicklungen ebenfalls unter Druck. Die Handlungsfähigkeit der Politik wird zunehmend hinterfragt, da Unternehmen eine klare Strategie und Unterstützung erwarten, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Weitere Informationen dazu finden Sie in dem Artikel von t-online.