Alarmstufe Rot in Berlin: Die Wohnungsbau-Krise droht Deutschland zu lähmen! Branchenverbände warnten vor einer „fatalen Entwicklung“, bei der die Krise im Wohnungsbau massive Auswirkungen auf die Wirtschaft haben könnte. Massive Jobverluste, soziale Ungleichheit und Klimaschutzprobleme könnten die Folge sein, so der Chef der Gewerkschaft IG-Bau, Robert Feiger.
Die Branche fordert eine sofortige Sonderförderung mit jährlichen Subventionen in Höhe von 23 Milliarden Euro. Dabei sollen 100.000 neue Sozialwohnungen und 60.000 erschwingliche Wohnungen geschaffen werden. Laut einer Studie des Pestel-Instituts fehlen in Deutschland insgesamt 800.000 Wohnungen, und die Realität zeigt, dass das Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 Neubauwohnungen zu schaffen, in weiter Ferne liegt.
Die Prognosen zeigen, dass die Neubautätigkeit in den nächsten Jahren wahrscheinlich abnehmen wird, was auf den Anstieg der Kreditzinsen und Baukosten zurückzuführen ist. Der Wohnungsbau steht in direktem Zusammenhang mit der deutschen Konjunktur und beeinflusst das Wirtschaftswachstum maßgeblich. Ein Euro, der in die Bauwirtschaft investiert wird, führt zu sieben Euro Folgeinvestitionen.
Zusätzlich geht aus Studien hervor, dass die Branche volkswirtschaftlich fast so bedeutend ist wie die gesamte Automobilwirtschaft. Doch die Situation in der Wohnungsbaubranche gefährdet nicht nur das wirtschaftliche Wachstum, sondern auch die Erreichung der Klimaschutzziele. Die Sanierung von Altbauwohnungen und der Bau energieeffizienter Neubauten sind entscheidend, um die Netto-Treibhausgas-Neutralität bis 2045 zu erreichen.
Infolge der Wohnungskrise zeigt sich auch ein Fachkräftemangel, der das Angebot von attraktivem und bezahlbarem Wohnraum für Arbeitnehmer erschwert. Diese Situation betrifft nicht nur Branchen mit höheren Löhnen, sondern auch Berufe mit traditionell niedrigeren Gehältern. Die soziale Ungleichheit durch die drastische Reduzierung von Sozialwohnungen und steigende Mietpreise in Deutschland wird dabei weiter verschärft.