
In der bayerischen Gemeinde Zeitlarn entsteht ein neues bedeutendes Projekt im Bereich der Klimafreundlichkeit. Die Schmidmeier NaturEnergie hat am Ortsausgang von Ödenthal ihre neue Firmenzentrale eröffnet. Die Hauptziele dieser Initiative sind die Bereitstellung klimafreundlicher Energielösungen für verschiedene Branchen, insbesondere die Lebensmittelindustrie und die Automobilherstellung. Ein zentrales Vorhaben ist das Biomasseheizwerk für das Dingolfinger Werk der BMW Group, das im Auftrag der UP Energiewerke realisiert wird. Ab 2025 wird der Prozess-Heißwasserbedarf dieser Einrichtung durch regionale Biomasse und Restholz gedeckt, mit einer Nennleistung von 15.000 kW Heißwasser. Ziel ist es, CO2-neutrale Prozesswärme für den größten europäischen Standort der BMW Group bereitzustellen.
Bürgermeisterin Andrea Dobsch hebt nicht nur die Bedeutung des neuen Heizwerks hervor, sondern betont auch die hervorragende Infrastruktur von Zeitlarn, die Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und medizinische Versorgungen umfasst. Diese Aspekte tragen zur wirtschaftlichen Stabilität der Region bei, die durch zahlreiche namhafte, familiengeführte Unternehmen geprägt ist. Zudem wurden in Zeitlarn neue Gewerbegebiete wie Neuhof/Mühlhof ausgewiesen, in denen renommierte Firmen wie Farben Bauer, die zuvor in Regensburg ansässig waren, neue Standorte gefunden haben.
Attraktives Arbeitsumfeld und nachhaltiges Wachstum
Die Schmidmeier NaturEnergie sucht aktiv engagierte Mitarbeiter, um die Herausforderung der industriellen Dekarbonisierung zu meistern. Das Unternehmen beschreibt sein Arbeitsklima als familiär, mit flachen Hierarchien und ergonomischen Arbeitsplätzen. Eine gute Restaurantversorgung und regelmäßige Teamevents fördern das Miteinander. Im Rahmen der nachhaltigen Entwicklung unterstreicht Bürgermeisterin Dobsch die Notwendigkeit von Netzwerktreffen und das Entstehen eines „Start-up Areals Zeitlarn“. Dieses Areal richtet sich an Gründer und Selbstständige und bietet flexible Büroeinheiten. Zudem profitieren die Mieter von schnellem Internet und einer Teeküche, während eine Mehrzweckhalle zur Anmietung bereitsteht.
Ein Mentoringprogramm mit erfahrenen Unternehmern aus der Region soll die neuen Geschäftsansätze unterstützen. Um die Zukunft des Standorts weiter zu sichern, wird auch die ÖPNV-Anbindung verbessert, mit der Linie 41, die im Zehn-Minuten-Takt verkehrt. Ziel des Start-up Areals ist es, insbesondere technologieorientierte Branchen und digitale Gründungen anzusprechen. Zeitlarn bietet einen starken Branchenmix, darunter Handwerk, spezialisierte Dienstleistungsunternehmen und Ingenieursbüros. Außerdem wird die hohe Lebensqualität im Regentale durch barrierefreie Liegewiesen, Spielplätze und Treffpunkte am Fluss positiv hervorgehoben.
Industrie und Dekarbonisierung
Im Kontext dieser Entwicklungen ist die industrielle Dekarbonisierung von zentraler Bedeutung. Laut dem BMWK war die Industrie in Deutschland im Jahr 2021 für rund 24% der Treibhausgasemissionen verantwortlich, wobei die bedeutendsten Emittenten die Eisen- und Stahlindustrie sowie die Zement- und Chemieindustrie sind. Die Bundesregierung hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen in der Industrie auf 118 Millionen Tonnen sinken, was einer Reduktion um ein Drittel im Vergleich zu 2021 entspricht.
Für eine grundlegende Transformation der industriellen Produktionsprozesse sind Maßnahmen wie Dekarbonisierung, Elektrifizierung und Kreislaufwirtschaft erforderlich. Hierbei fokussiert die Bundesregierung auf marktwirtschaftliche Instrumente wie die CO2-Bepreisung und den europäischen Emissionshandel. Das Klimaschutzprogramm 2030 sowie zahlreiche Förderprogramme, wie die Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz, unterstützen Unternehmen in dieser Veränderung. Diese Initiativen sollen nicht nur die Emissionen reduzieren, sondern auch die Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten fördern, um die Industrie zukunftsfähig zu machen.