Gemäß einem Bericht von www.tagesschau.de, ist die Lage der Baubranche kritisch und wird sich voraussichtlich auch auf die Beschäftigten auswirken. Der Zentralverband Deutsches Baugewerbes (ZDB) erwartet im kommenden Jahr den Verlust von rund 30.000 Jobs. Die Baubranche leidet massiv unter dem Einbruch im Wohnungsbau und rechnet erstmals seit vielen Jahren mit dem Verlust von Arbeitsplätzen.
Im vergangenen Jahrzehnt wurden 220.000 neue Jobs am Bau geschaffen. Im zu Ende gehenden Jahr dürfte die Zahl der Beschäftigten um fast 7.000 auf 920.000 sinken. Der Rückgang wird dem ZDB zufolge durch den Nachfrageeinbruch im Wohnungsbau verursacht, wo steigende Zinsen Investoren und private Häuslebauer abschrecken. Dies drückt massiv auf den Umsatz. Der Wohnungsbau wird voraussichtlich in diesem Jahr um elf Prozent und in 2024 um 13 Prozent einbrechen.
Unterm Strich und damit in allen Sparten zusammen rechnet die Baubranche in diesem Jahr mit 162,5 Milliarden Euro Umsatz, der im nächsten Jahr auf gut 154 Milliarden Euro sinken dürfte. Dies entspricht real einem Minus von 5,3 Prozent 2023 und minus 3,0 Prozent für 2024. Der Giftmix aus stark gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten hat vor allem im Wohnungsbau seine Spuren hinterlassen, und die Fertigstellung von Wohneinheiten dürfte abnehmen.
Die Bundesregierung hatte auf einem Baugipfel im September mit einem Bündel von 14 Maßnahmen Besserung versprochen, jedoch ringt die Ampelkoalition derzeit wegen des Urteils des Bundesverfassungsgerichts noch um den Haushalt 2024 und Fördermaßnahmen des Bundes. Die Politik ist aufgefordert, so schnell wie möglich, Planungssicherheit zu schaffen, um Investitionen zu ermöglichen und Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld ab April 2024 zu gewähren.
Der aktuelle Wintereinbruch lähmt zusätzlich die Bautätigkeit, insbesondere im Tiefbau, was zu Betriebsstörungen führt. Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie (HDB) äußerte, dass die Sorge um künftige Betriebsstörungen im Wohnungsbau größer ist als die aktuellen Probleme.
Die prognostizierte negative Entwicklung in der Baubranche wird sich somit auf den Arbeitsmarkt und das Wirtschaftswachstum auswirken. Dies könnte zu einem Rückgang der Investitionen in der Baubranche und zu verstärktem Druck auf die Regierung führen, um zusätzliche Maßnahmen zur Unterstützung der Branche zu ermöglichen.
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