
Der Bitcoin-Kurs hat sich in der letzten Woche stabilisiert und ist um rund 1 % gestiegen, wobei er aktuell bei 105.000 US-Dollar liegt. Nachdem er kurzfristig unter Druck geraten war, befindet sich Bitcoin nun wieder in seiner etablierten Seitwärtsrange. Ein zuerst als bärisch gedeuteter Ausbruch stellte sich als Fake-out heraus, was auf bullische Tendenzen hinweist, wie das Histogramm des MACD-Indikators zeigt. Dies berichten die Experten von Cointelegraph.
In einem weiteren Kontext sind die jüngsten Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) von großer Bedeutung. Die EZB hat am 5. Juni 2025 die drei Leitzinsen um jeweils 25 Basispunkte gesenkt. Ab dem 11. Juni wird der wichtigste Zinssatz, die Einlagefazilität, bei 2,00 % liegen, während die Zinssätze für die Haupt- und Spitzenrefinanzierung auf 2,15 % beziehungsweise 2,40 % gesenkt wurden. Diese Entscheidung erfolgt vor dem Hintergrund der gesunkenen Inflationsprognosen und der Einschätzung der wirtschaftlichen Situation in der Eurozone. Für 2025 wird eine durchschnittliche Gesamtinflation von 2 % prognostiziert, welche bis 2026 auf 1,6 % zurückgehen soll. Hauptverursacher dieser Abwärtsentwicklung sind fallende Energiepreise und ein stärkerer Euro.
Einfluss von Geldmenge M2 auf Bitcoin
Die aktuelle geldpolitische Lockerung könnte positive Auswirkungen auf risikobehaftete Anlagen wie Bitcoin haben. Analystin MissCrypto interpretiert die EZB-Entscheidung als Signal für eine verbesserte Marktumgebung. Bitcoin-Enthusiasten sehen in der Korrelation zwischen der globalen Geldmenge M2 und dem Bitcoin-Kurs eine vielversprechende Entwicklungsdynamik. Laut Das Investment weisen die Daten auf eine beeindruckende Korrelation von 0,94 zwischen der Geldmenge M2 und dem Bitcoin-Preis hin, was bedeutet, dass steigende Geldmengen im Allgemeinen als positiv für Bitcoin gelten.
Das Maß für die Geldmenge M2 umfasst Bargeldbestände sowie kurzfristige Einlagen von Haushalten und Unternehmen bei Banken. Eine Ausweitung der M2 gilt als Indikator für Inflation und wirtschaftliche Aktivität, und jüngste Analysen zeigen, dass Bitcoin empfindlich auf Veränderungen in der globalen Liquidität reagiert. Es ist jedoch zu beachten, dass die zukünftige Entwicklung der Geldmenge ungewiss bleibt, was die Marktteilnehmer in ihrer Entscheidungsfindung beeinflussen könnte.
Marktdynamik und geopolitische Unsicherheiten
Zusätzlich zu den geldpolitischen Entscheidungen beeinflussen geopolitische Spannungen die Marktbedingungen beträchtlich. In den USA ist die Arbeitslosenquote auf 4,1 % gestiegen, entgegen der Erwartungen von 4 %, und das Beschäftigungswachstum blieb hinter den Prognosen zurück. Diese Faktoren, zusammen mit sinkendem Verbrauchervertrauen aufgrund der Zollpolitik, sorgen für Unsicherheiten. Analyst Crypto Uncle bringt die komplexe Beziehung zwischen diesen Faktoren und dem Bitcoin-Markt auf den Punkt, indem er auf die potenziale Korrelation zwischen der M2 und der Bitcoin-Performance hinweist.
Die EZB betont die Datenabhängigkeit ihrer Entscheidungen und die Notwendigkeit, flexibel auf wirtschaftliche Veränderungen zu reagieren. Die Erhöhung der Realeinkommen, der stabile Arbeitsmarkt und die gestiegenen Staatsausgaben sollen zudem einen positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Erholung haben.