
In einer sitzungsfreien Woche des Bundestags werden die internationalen politischen Entwicklungen besonders aufmerksam verfolgt. Im Mittelpunkt steht die US-amerikanische Zollpolitik unter Präsident Donald Trump, die durch diverse Ankündigungen und Drohungen für Turbulenzen auf den Weltmärkten sorgt. Diese Unsicherheiten betreffen nicht nur die Industrie, sondern auch die Verbraucher*innen in Europa und darüber hinaus. SPD München berichtet, dass Trump möglicherweise die gegenseitige Abhängigkeit der Märkte unterschätzt, da die EU ein bedeutender Markt für US-Güter ist.
Die veröffentlichten Daten zeigen, dass Strafzölle nicht nur den europäischen Markt, sondern auch die US-amerikanische Wirtschaft schädigen. Es wird eine starke Forderung nach Deeskalation aus Berlin und Brüssel laut, um eine weitere Eskalation der Zollkonflikte zu vermeiden. Eine wichtige Forderung lautet, Zölle abzubauen oder ein Freihandelsabkommen mit den USA zu schließen. Die Bundesregierung betont die Notwendigkeit, geschlossen und entschlossen aufzutreten und die heimische Wirtschaft zu stärken.
Globale Auswirkungen der Zollpolitik
Die Zollpolitik von Trump hat bereits signifikante Auswirkungen auf die globalen Börsen. So sind insbesondere die Automobil-, Stahl- und Aluminiumbranche stark betroffen. Anleger sind besorgt über die Entwicklung der globalen Konjunktur und die Risikobereitschaft an den Märkten, was auf die Berichte von Capital zurückgeführt wird. Die Politik des Präsidenten zielt darauf ab, die heimische Produktion zu stärken und Handelsdefizite abzubauen, doch die Strategie hat auch zu steigender Unsicherheit geführt.
Am 20. Januar 2025 trat Trump sein Amt an und kündigte bereits kurz nach Amtsantritt verschiedene Zölle an. Dies führte zu erhöhten Handelsbarrieren, wie etwa Zölle auf Importstahl und -aluminium, die ab März 2025 auf 25% erhöht wurden. Ein zentrales Problem sind die Zölle auf nicht in den USA gefertigte Autos, die am 26. März 2025 angekündigt wurden und Schockwellen durch die Automobilindustrie auslösten. Trump unterstützt die Anwendung von Reziproke Zöllen gegenüber mehr als 180 Ländern, was die globalen Handelsbeziehungen erheblich belastet.
Reaktionen und Ausblick
Die EU hat als Reaktion auf die neuen US-Zölle Zölle auf US-Waren im Wert von 26 Milliarden Euro angekündigt und fordert eine Zusammenarbeit, um einen Handelskrieg zu vermeiden. Der Handelsausschuss der EU schätzt den durch die Zölle verursachten Schaden im hohen zweistelligen Milliardenbereich. Diese Handelskonflikte könnten dazu führen, dass Unternehmen ihre Betriebsstätten verlagern, was die globalen Lieferketten unterbrechen könnte und zu inflationären Tendenzen führt.
Die Bundesregierung hat zugleich massive Investitionsprogramme beschlossen, um die eigene Wirtschaft zu stabilisieren. Das Investitionsvolumen im Bund soll von 75 auf 110 Milliarden Euro erhöht werden. Die Koalition sieht eine Herausforderung in den verhaltenen Wachstumsprognosen, die zudem durch die US-Zollpolitik, die russische Aggression in der Ukraine und gestiegene Energiepreise beeinflusst werden.