
Am 14. Mai lobte ein neu gewähltes Verwaltungsratsmitglied die Unternehmenskultur einer Zürcher Landbank, doch nur eine Woche später wurde die Bank mit einem schwerwiegenden Skandal konfrontiert, der die Integrität ihrer Mitarbeiter in Frage stellt. Mehrere Angestellte, darunter Kadermitarbeitende und langjährige Berater, hatten Bargeld aus dem Tresor entwendet, um in Kryptowährungen zu spekulieren. Der Vorfall sorgte für umfassende interne Ermittlungen und führte zur Entlassung von vier Angestellten, während ein weiterer Mitarbeiter selbst kündigte. Mindestens eine Person wurde bereits verhaftet.
Der Bankleiter Jürg Randegger bestätigte den Vorfall und erklärte, dass es Hinweise auf Veruntreuung vorlag. Infolgedessen reichte die Bank Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft ein und informierte alle Mitarbeitenden. Der Vorfall wird sich negativ auf das Halbjahresergebnis der Bank auswirken, jedoch bleibt die Bank laut Randegger finanziell solide und stabil. Kunden seien von den Veruntreuungen nicht betroffen; vielmehr habe nur die Bank selber durch die unethischen Handlungen gelitten. Die genaue Summe, die entwendet wurde, wurde bis heute nicht veröffentlicht.
Krypto-Investitionen und deren Konsequenzen
Der Sohn hatte Vollmachten für sämtliche Konten seiner Mutter, die von ihrem verstoßenen Ehemann, der sein Pensionskassenvermögen verloren hatte, erteilt wurden. Laut Aussagen des Schwiegerneffen floss das Geld an zwei Finanzdienstleister, Interactive Brokers und PJM Investment Akademie. Im Gegensatz zur ZKB verweigerte die Credit Suisse die Durchführung der Transaktion und annullierte die Vollmacht des Sohnes.
Sorgfaltspflichten der Banken
In diesem umstrittenen Fall wird auch die Sorgfaltspflicht der Banken beleuchtet. Die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) betont, dass bevollmächtigte Personen grundsätzlich die gleichen Rechte wie Kontoinhaber haben. Allerdings müssen Banken bei Auffälligkeiten Nachforschungen anstellen, bevor sie Transaktionen genehmigen.
Der Neffe der Rentnerin hat bereits den Bankenombudsmann eingeschaltet, jedoch könnte es auch ohne dessen Intervention eine Lösung geben. In einer aktuellen Wendung hat sich die ZKB bereit erklärt, sich mit dem Neffen an einen Tisch zu setzen, möglicherweise beeinflusst durch die Medienberichterstattung über die Angelegenheit.
Diese beiden voneinander unabhängigen Vorfälle illustrieren die Herausforderungen und Risiken, die mit Krypto-Investitionen und den damit verbundenen Bankenverhältnissen in der heutigen Zeit einhergehen. Sowohl die Bank als auch die betroffenen Einzelpersonen stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, die durch die Skandale entstandenen Fragen zu klären.