
Die Situation rund um die Schoofs Immobilien GmbH aus Neu-Isenburg bleibt angespannt. Das Unternehmen, das Immobilien in Homberg besitzt, hat im Februar 2024 Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Im Mai 2024 begann das Insolvenzverfahren, doch die Zukunft der Immobilie in der Kasseler Straße und das ehemalige Weckesser-Gelände an der Ziegenhainer Straße stehen auf der Kippe. Die Villa an der Kasseler Straße wurde 2020 für eine siebenstellige Summe erworben, wo ursprünglich ein Umbau und der Abriss des Spielkasinos vorgesehen waren.
Derzeit ist die Webseite des Unternehmens nicht erreichbar, und die letzte öffentliche Mitteilung stammt aus Mai 2024. Unternehmenssprecherin Doreen Vasicek äußerte Hoffnungen auf eine Rettung des Unternehmens und die Prüfung von Angeboten. Trotz dieser optimistischen Stimmen deutet die Insolvenzbekanntmachung aus November 2024 darauf hin, dass das neu gebildete Vermögen nicht ausreichen wird, um sämtliche Schulden zu tilgen. Bei einem gescheiterten Verhandlungsversuch mit einem Investor im Herbst 2024 standen Schulden in Millionenhöhe für ein Gesundheitszentrum in Langenselbold im Raum.
Wachsende Krise in der Immobilienbranche
Die Insolvenzen in der Bau- und Immobilienbranche gewinnen an Geschwindigkeit. Neben Schoofs Immobilien beantragte auch die Schoofs Immobilien Frankfurt GmbH Eigeninsolvenz. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich ebenso in Neu-Isenburg. Grund für die Insolvenzen sind die angespannte Marktsituation, steigende Zinsen sowie hohe Baukosten, die kleinere und mittelständische Unternehmen besonders stark belasten. Geschäftsführer Mohamed Younis nennt unter anderem die Zurückhaltung bei Darlehensvergaben und die gesunkene Nachfrage als Ursachen.
Im Jahr 2023 wurden 1164 Insolvenzen in der Immobilienbranche gezählt, was einem Anstieg von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung weckt Befürchtungen über eine weiterführende Verschärfung der Krise, die zu zusätzlichen Insolvenzen und einem Personalabbau führen könnte, sollte die Anzahl der Bauaufträge nicht zunehmen. Etwa 90 Mitarbeiter der Schoofs Immobilien GmbH erhalten Insolvenzgeld, während Gespräche mit einem potenziellen Investor über eine mögliche Rettung des Unternehmens laufen.
Die Unsicherheit über die Zukunft der Schoofs Immobilien GmbH spiegelt eine breitere Problematik innerhalb der Branche wider, die bereits von mehreren prominenten Insolvenzen, unter anderem die von Signa in Österreich, betroffen ist. Diese Entwicklung wirft Fragen über die stabilen Perspektiven der Immobilienwirtschaft auf, insbesondere hinsichtlich bedeutender Projekte wie dem Elbtower in Hamburg, die nun in Gefahr scheinen.