Das Landgericht Berlin führt derzeit Verhandlungen über fünf Immobilien, die dem Remmo-Clan entzogen werden sollen. Der Verdacht lautet, dass diese Häuser mit Geldern aus Straftaten erworben wurden. Der Remmo-Clan, arabischstämmig und rund 1000 Mitglieder stark, umfasst auch Schwerkriminelle. Zu den bekanntesten Delikten zählen der Diebstahl der Riesen-Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum und der Einbruch ins Grüne Gewölbe in Dresden. Allein im Jahr 2018 wurden 77 Immobilien des Clans im Wert von neun Millionen Euro beschlagnahmt.
Der aktuelle Prozess betrifft ein sogenanntes Selbstständiges Einziehungsverfahren, bei dem es um die Einziehung von Wohnungen und Grundstücken in verschiedenen Berliner Bezirken geht. Der Hauptbetroffene, Karim R. aus Tempelhof, wird von der Staatsanwaltschaft verdächtigt, zwischen 2013 und 2019 Immobilien mit Geldern erworben zu haben, die aus gewerbsmäßigem Diebstahl, Betrug oder anderen Verbrechen stammen. Trotz eingestellter Geldwäsche-Strafverfahren ist die Staatsanwaltschaft überzeugt, dass die Herkunft dieser Mittel fragwürdig ist.
Karim R. bestreitet jegliche Verwicklung in Straftaten und betont, dass sein Vermögen größtenteils auf Erbschaften aus seiner Familie im Libanon zurückzuführen sei. Er habe nie Geld aus kriminellen Aktivitäten erhalten und sei lediglich für ein Straßenverkehrsdelikt vorbestraft. Die Verteidigung argumentiert, dass R. lediglich altes Familienvermögen investiert habe und nicht wie ein gewöhnlicher Bürger behandelt werde. Die Entscheidung des Gerichts wird für den 7. Oktober erwartet, nach einer Verhandlungszeit von voraussichtlich 25 Tagen.